Die Polizei warnt vor Kleinanzeigen in Printmedien, in denen Unbekannte Interesse am Ankauf von Trödelware vortäuschen. Oft haben sie es in Wahrheit auf wertvollen Schmuck abgesehen.
Die Betrüger schalten Kleinanzeigen gezielt in Zeitungen, um dort ältere Menschen auf sich aufmerksam zu machen. Auch mit den Gegenständen, die sie angeblich zu Hause abholen und aufkaufen wollen, werden gezielt Senioren angesprochen: zum Beispiel altes Porzellan, Sammeltassen oder Pelzmäntel. Die Person, die dann vorbeikommt, gibt zunächst Interesse an diesen Sachen vor und stellt eine größere Zahlung dafür in Aussicht. Nachdem sie so Vertrauen aufgebaut hat, fragt sie nach wertvolleren Dingen, vor allem Goldschmuck. Wenn sie welchen bekommt, nimmt sie ihn gegen eine wertlose Quittung mit und behauptet, das Geld später auszuzahlen. Oder sie bietet eine sofortige Zahlung, die aber weit unter dem Wert des Schmucks liegt.
Erst am Montag (20. Juli 2020) hatte eine 76-jährige Krefelderin alten Schmuck und Zahngold aus der Hand gegeben und dafür lediglich 35 Euro erhalten. Der tatsächliche Wert ist unbekannt. Der angebliche Käufer hatte in Aussicht gestellt, wiederzukommen und für Porzellan weitere 500 Euro mitzubringen. Danach war er für die Seniorin nicht mehr erreichbar. Erst drei Tage später hatte sie Anzeige erstattet. Die Polizei befürchtet, dass viele Fälle aus Schamgefühl gar nicht angezeigt werden.
Die Coronaregeln kommen den Betrügern entgegen, weil sie sich maskiert in den Wohnungen ihrer Opfer bewegen können und eine spätere Täterbeschreibung schwer möglich ist.
Vor allem Senioren halten Kleinanzeigen in Zeitungen für besonders glaubwürdig. Die Polizei weist darauf hin, dass auch bei solchen Inseraten die Ermittlung der dahinterstehenden Personen nicht immer möglich ist, denn auch diese Inserate können anonym aufgegeben werden. (342)
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