Ein aufmerksamer Bürger meldete am 04.08.2020 gegen 06:20 Uhr dem Polizeirevier Bautzen, dass er eine Personengruppe gesehen habe, die sich offensichtlich ziellos im Bereich der S111, zwischen Wurschen und Bautzen aufhalten. Bei der Gruppe handelt es sich um vier Erwachsene und ein Kleinkind, die augenscheinlich aus dem arabischen Raum stammen. Die Nachsuche durch Kräfte der Landespolizei blieb zunächst erfolglos. Erst ein zweiter Bürgerhinweis führte dazu, dass die Gruppe in Bautzen am Busbahnhof gestellt werden konnte. Bei der Kontrolle konnte keiner der Personen erforderliche Dokumente vorweisen. Die vier Männer (40;40;28;24 Jahre) und ein kleiner Junge (4 Jahre) sowie der Sachverhalt wurden zuständigkeitshalber an die Bundespolizeiinspektion Ebersbach übergeben. Wie sich später herausstellte handelt es sich um syrische Staatsangehörige, die anfänglich in einer Gruppe von über 20 Personen, über mehrere Tage und durch zahlreiche europäische Länder bis nach Deutschland geschleust wurden. Für die Schleusungen wurden teilweise mehrere Tausend Euro bezahlt. Nach der polizeilichen Vorgangsbearbeitung ist für den heutigen Tag die Weiterleitung der Syrer an die Erstaufnahmeeinrichtung Dresden vorgesehen. In zeitlicher Nähe gab es eine weitere Feststellung durch die Ludwigsdorfer Kollegen im Bereich der Ortslage Reichenbach, bei der ein Zusammenhang geprüft wird.
Person im Gleisbereich - Treibfahrzeugführer leitet Schnellbremsung ein
Gegen 09:20 Uhr ging bei der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf durch die Notfallleitstelle der DB-AG die Mitteilung ein, dass auf der Bahnstrecke Görlitz - Dresden, ein Triebfahrzeugführer der Länderbahn eine Schnellbremsung einleiten musste. Der Grund dafür war, dass auf Höhe der Ortslage Reichenbach eine Person im Gleisbereich zu Fuß in Richtung Löbau unterwegs war. Glücklicherweise wurden weder die Person im Gleis noch die Reisenden im Zug bei der Aktion verletzt. Allerdings entstanden durch die Gefährdung Zugverspätungen von insgesamt 160 Minuten. Durch Ludwigsdorfer Einsatzkräfte konnte der Verursacher schließlich kurz vor dem Ortseingang Löbau gestellt werden. Der Mann ist ebenfalls Syrer und konnte keine Ausweisdokumente vorweisen. Er wurde zur weiteren polizeilichen Bearbeitung an die Dienststelle Ebersbach übergeben. In Ebersbach wird nun ermittelt, in wie weit eine Verbindung zu der Feststellung der geschleusten Personengruppe in Bautzen besteht.
Im Zusammenhang mit den beiden Sachverhalten bittet die Bundespolizeiinspektion Ebersbach Zeugen, die zwischen 03:00 und 07:00 Uhr auffällige Personen/ Personengruppen oder Fahrzeuge/ Transporter im Bereich der S 55 zwischen Gebelzig und der Autobahnzufahrt Weißenberg zur BAB 4 gesehen haben, sich unter der 03586 76020 zu melden.
Rückfragen bitte an:
Bundespolizeiinspektion Ebersbach
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Frank Barby
Telefon: 0 35 86 - 7 60 22 13
E-Mail: bpoli.ebersbach.oea@polizei.bund.de
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