Öffentlichkeitsfahndung nach Jan MARSALEK
12.08.2020, PP München
Hinweisformular | Tip-off formÖffentlichkeitsfahndung nach Jan MARSALEK
Das Amtsgericht München erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I am 22.06.2020 Haftbefehl gegen Jan MarsalekNach ihm wird weltweit gefahndet.Herr Marsalek setzte sich mutmaßlich in den Tagen nach seiner Freistellung als Vorstandsmitglied bei der Wirecard AG aus Deutschland ab.
Name MARSALEK Vorname Jan Geburtsname Marsalek Geburtsdatum 15.03.1980 Geburtsort/Geburtsland Wien/Österreich Nationalität österreichisch Größe ca. 180 cm Figur Sprache/Dialekt Augenfarbe Haare Geschlecht Fahndungsplakat (.pdf )
Sachverhalt/Fahndungsgrund Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt gegen Jan MARSALEK wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, des besonders schweren Falls der Untreue sowie weiterer Vermögens- und Wirtschaftsdelikte. Der Beschuldigte Marsalek war bereits seit Januar 2000 als Projektmanager Payment Systems bei der Wirecard AG beschäftigt und von Februar 2010 bis Juni 2020 Vorstandsmitglied. Als COO (Chief Operating Officer) war er für das gesamte operative Geschäft inklusive des Vertriebs zuständig und seit mindestens 2015 insbesondere für das Asien-Geschäft und das TPA-Geschäft maßgeblich verantwortlich.Er wird verdächtigt, ab einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt, spätestens im Jahre 2015, zusammen mit dem ebenfalls Beschuldigten Dr. BRAUN, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Wirecard AG, die Bilanzsumme und das Umsatzvolumen der Wirecard AG durch Aufnahme von vorgetäuschten Einnahmen aus Zahlungsabwicklungen im Zusammenhang mit Geschäften mit sogenannten Third-Party-Acquirern (TPA) aufgebläht zu haben, um so das Unternehmen finanzkräftiger und für Investoren und Kunden attraktiver darzustellen.Im Rahmen einer Abschlussprüfung für das Jahr 2019 durch ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen wurde festgestellt, dass entsprechende Bankbestätigungen, die das Bestehen von Treuhandkonten mit entsprechendem Guthaben belegen sollten, gefälscht bzw. unecht sind.Zudem besteht der Verdacht, dass der Beschuldigte MARSALEK entgegen seiner Verpflichtung gegenüber dem Wirecard-Konzern, dessen Vermögensinteressen zu wahren, die Anteile einer Firma zu einem überhöhten Kaufpreis erworben und dadurch das Vermögen des Unternehmens geschädigt hat.In dem Wissen um die Unrichtigkeit der Bilanz und dass angeblich vorhandene Vermögenswerte in Höhe von zuletzt 1,9 Milliarden Euro (das entspricht einem Viertel der Bilanzsumme) nicht existieren, veranlassten die Beschuldigten die Verhandlung verschiedener Kredite und ähnlicher Geschäfte mit Investoren. Banken in Deutschland und Japan sowie sonstige Investoren stellten, durch die falschen Jahresabschlüsse getäuscht, Gelder in Höhe von rund 3,2 Milliarden Euro bereit, die aufgrund der Insolvenz der Wirecard AG höchstwahrscheinlich weitgehend verloren sind. Es besteht somit der Verdacht, dass sich MARSALEK eines besonders schweren Falls der Untreue und des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs strafbar machte.Bisher verliefen die Fahndungsmaßnahmen ohne Erfolg. Aufgrund der derzeitigen Ermittlungsergebnisse wird ein Aufenthaltsort des Gesuchten im Ausland für sehr wahrscheinlich gehalten. Das Amtsgericht München erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I am 22.06.2020 Haftbefehl gegen Jan Marsalek. Nach ihm wird weltweit gefahndet. Herr Marsalek setzte sich mutmaßlich in den Tagen nach seiner Freistellung als Vorstandsmitglied bei der Wirecard AG aus Deutschland ab.Zeugenaufruf:Haben Sie Jan Marsalek seit Juni 2020 gesehen?Können Sie Hinweise zum aktuellen Aufenthaltsort des Flüchtigen geben?Haben Sie Bild- und/oder Videomaterial, die den Gesuchten zeigen?Personen, die hier sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten sich an… oder auch jede andere Polizeidienststelle zu wenden. Zuständige Dienststelle Polizeipräsidium München Ettstraße 2 80333 München Telefon: 089/2910-0 Fax: 089/2910-4863 Die Polizei ist auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Bitte verwenden Sie unser Hinweisformular. Hinweisformular | Tip-off form Für eilige Informationen wählen Sie bitte Notruf 110 oder wenden sich direkt an die sachbearbeitende oder jede andere Polizeidienststelle.