Die Betrüger hatten sich Senioren aus dem Telefonverzeichnis gesucht und angerufen. Einer 76-Jährigen wollten sie zur Mittagszeit weißmachen, sie habe mehrere zehntausend Euro gewonnen. Um den Gewinn zu bekommen müsse sie aber erst Wertkarten für mehrere hundert Euro kaufen. Die Seniorin wurde deshalb misstrauisch. Sie beendete das Gespräch und verständigte die Polizei. Eine Stunde später klingelte in Süßen das Telefon einer 67-Jährigen. Auch sie habe angeblich mehrere zehntausend Euro gewonnen und müsse erst mal tausend Euro bezahlen. Auch diese Seniorin war clever und legte auf. Kurz vor 16 Uhr erhielt ein 68-Jähriger in Geislingen den Anruf eines angeblichen Mitarbeiters eines Gerichts. Er sprach von einer drohenden Pfändung und dass der Angerufene diese mit einer Geldzahlung abwenden könne. Doch auch dieser Senior war sich schnell im Klaren, dass nur ein Betrüger am anderen Ende der Leitung sein konnte. Er legte auf und meldete den Anruf der Polizei. Bereits am Mittwoch hatte eine 76-Jährige eine E-Mail erhalten. Angeblich sei ihre Freundin im Ausland in Not und benötige dringend Geld. Doch auch diese Seniorin erkannte den Betrug. Die Polizei ermittelt jetzt in diesen Fällen, um den Betrügern auf die Schliche zu kommen. Sie rät:
- Seien Sie vorsichtig bei Gewinnversprechen, insbesondere dann, wenn die Übergabe an Bedingungen geknüpft ist, zum Beispiel an das Zahlen einer Geldsumme, an den Besuch einer Veranstaltung oder an den Anruf einer kostenpflichtigen Hotline (Telefondienst)! - Nehmen Sie nur Gewinne an, wenn Sie auch bewusst an einem Gewinnspiel - und zwar bei einem seriösen Unternehmen - teilgenommen haben. Ein seriöses Unternehmen wird die Gewinnausschüttung niemals an eine Bedingung knüpfen, zum Beispiel das Zahlen einer Gebühr oder die Teilnahme an einer Veranstaltung! - Notieren Sie sich die auf dem Display angezeigte Rufnummer! Achtung: Betrüger können diese Nummern auch fälschen. - Werden Sie angerufen, stellen Sie gezielt Fragen an den Anrufer: Nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen, um welche Art von Gewinnspiel es sich handelt, was genau Sie gewonnen haben! - Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn abzufordern, d.h. keine Gebühren zahlen oder kostenpflichtige Hotlines anrufen! - Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder Ähnliches!
- Bei Anrufen angeblicher Verwandter in finanzieller Notlage unter deren bekannter üblicher - nicht der vom Anrufer angegebenen Telefon- oder Handynummer zurückrufen und Sachverhalt zu klären versuchen. Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen, seriöse Geldgeschäfte brauchen immer Zeit. - Ist der Sachverhalt so nicht zu klären oder haben Sie Zweifel, sofort die Polizei informieren und das weitere Vorgehen absprechen. Sollten Sie von angeblichen Polizeibeamten angerufen werden, rufen Sie bei Ihrer Polizei zurück. Nehmen Sie die Telefon-Nummer aus dem Telefonbuch, in dringenden Fällen wählen Sie den Notruf 110. - Fremden, die als "Vertrauensperson" angeblicher Verwandter kommen, niemals Bargeld aushändigen. - Erstatten Sie auch dann Anzeige wenn Sie schon auf den Betrug hereingefallen sind.
- Behörden melden sich nie bei Ihnen per Telefon, um Geld zu fordern. Legen Sie in solchen Fällen einfach auf und melden sich anschließend bei Ihrer Polizei.
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Wolfgang Jürgens, TEL. 0731/188-1111
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Polizeipräsidium Ulm
Telefon: 0731 188-0
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