Seniorin fällt nicht auf „Enkeltrick“ herein

Am Donnerstagvormittag (27.08.) hatte der angebliche "Enkel" einer Seniorin aus Neuss-Reuschenberg das Nachsehen - die 78-Jährige fiel nicht auf den Betrugsversuch herein.

Gegen 10:15 Uhr klingelte ihr Telefon und es meldete sich ein Mann, der sich als ihr Enkel ausgab. Er sei in einen Unfall verwickelt und man habe sich vor Ort mit dem Unfallgegner auf die Zahlung einer hohen Summe geeinigt. Nun benötige er finanzielle Hilfe von seiner Großmutter und wolle das Geld später bei ihr abholen.

Die Seniorin sagte, sie wolle bei der Bank in Erfahrung bringen, ob ihr so viel Geld zur Verfügung stünde, und beendete das Gespräch. Da ihr Zweifel kamen, rief sie jedoch erst einmal ihren Sohn an und erkundigte sich nach ihrem Enkel. Dieser war wohlbehalten zu Hause, es hatte gar keinen Unfall gegeben. Die Neusserin erstattete Anzeige bei der Polizei.

Das Kriminalkommissariat 12 hat nun die Ermittlungen aufgenommen.

In diesem Fall hatten die Betrüger kein Glück, denn die Seniorin handelte völlig richtig: Sie rief selbst ihre Angehörigen an und wählte dazu die Nummer (nach Beendigung des vorherigen Gesprächs) auch selbst. Somit lief der Betrugsversuch ins Leere. Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss erlebt trotz aller Berichterstattung immer noch Fälle, bei denen gerade Senioren Opfer von Betrügern werden. "Das kann mir nicht passieren!" ist leicht gesagt. Es kann jeden treffen, denn die Betrüger gehen sehr geschickt vor, überrumpeln ihre Opfer oder setzen sie gezielt unter Druck - mit unterschiedlichen Maschen. Eines ist ihnen jedoch gemein: das Opfer soll gar nicht dazu kommen, nachzudenken. Aber ein gesundes Misstrauen ist ein guter Ratgeber! Hinterfragen Sie die Informationen, die Sie am Telefon erhalten - von Unfällen, spontanen Gerichtsverhandlungen oder kurzfristigen Wohnungskäufen, bei denen Enkel, Neffen oder Nichten ganz plötzlich Geld von Ihnen verlangen - um nur ein paar Beispiele zu nennen. Die Geschichten sind vielfältig, denn die Betrüger sind kreativ. Am Ende steht jedoch immer die finanzielle "Unterstützung".

Generell gilt: Informieren Sie die Polizei, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt oder Sie Opfer eines Betruges geworden sind, entweder über 02131/300-0 oder über den Notruf 110.

Auch als Angehörige sollten Sie sich der Problematik bewusst werden. Sprechen Sie mit Ihren Eltern, Schwiegereltern, Großeltern und anderen Senioren in der Verwandtschaft. Gerade in der derzeitigen Situation sind lebensältere Menschen noch öfter allein; rufen Sie sie regelmäßig an, sprechen Sie mit ihnen über diese Betrugsversuche am Telefon. Wenn Ihre Eltern wissen, dass sie bei solchen Anrufen Rücksprache mit ihren Verwandten halten sollten und diese selbst anrufen, ist schon viel gewonnen - wie dieser Fall zeigt. Weitere Informationen und Hinweise zu den aktuellen Maschen finden Sie im Internet: https://rhein-kreis-neuss.polizei.nrw/artikel/vorsicht-vor-betruegern

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