Pinneberg – Festnahmen nach Trickdiebstahl

Donnerstagmittag (27.08.2020) ist es in der Bismarckstraße zu einem Trickdiebstahl gekommen, bei dem Polizeibeamte in der Folge drei Tatverdächtige festgenommen haben.

Nach bisherigen Erkenntnissen gab sich ein Mann um 12:40 Uhr gegenüber der 88-jährigen Anwohnerin als Mitarbeiter der Stadtwerke aus.

Angeblich sei es auf einer in der Nähe gelegenen Baustelle zu einem Wasserschaden gekommen. Aufgrund dessen habe man die Leitung ab- und wieder anstellen müssen. Daher sei eine Messung des Wasserdrucks im Haus der Seniorin erforderlich.

Im weiteren Verlauf verschaffte sich der Mann so Zutritt zum Gebäude und führte die vermeintlichen Messungen durch. Hierbei zog er die Aufmerksamkeit der Bewohnerin auf sich.

In der Zwischenzeit verschafften sich zwei Komplizen durch die unverschlossene Haustür Zutritt zu dem Wohnhaus und durchsuchten die Zimmer, während der erste Täter die Anwohnerin ablenkte.

Schließlich beendete der angebliche "Wasserdruckprüfer" seine Messungen und verließ zügig das Einfamilienhaus.

Polizeibeamte aus Hamburg nahmen in der Folge drei dringend tatverdächtige Männer aus Ostfriesland im Alter von 20, 38 und 56 vorläufig fest.

Beamte des Polizeireviers Pinneberg nahmen vor Ort eine Strafanzeige auf. Die Ermittlungen zum Diebesgut dauern derweil an.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entließen die Ermittler die drei Beschuldigten mangels Haftgründen.

Die weiteren Ermittlungen führt die Kriminalpolizei Pinneberg.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich davor, fremde Personen in die eigenen vier Wände zu lassen.

Trickdiebstahl in Wohnungen ist nach dem Taschendiebstahl auf der Straße die vermutlich häufigste Straftat, von der ältere Menschen betroffen sein können.

Es ist verstärkt zu beobachten, dass Tricktäterinnen und Tricktäter vermehrt auch Seniorenwohnhäuser und -wohnanlagen aufsuchen, da die dortigen Pförtnerdienste in zunehmendem Maße abgebaut werden.

Dort, aber auch bei anderen Wohnformen täuschen die Täter ihre Opfer, um sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen und zu stehlen. Alle bekannten Täter-Arbeitsweisen lassen sich auf drei Grundmuster zurückführen:

   -	das Vortäuschen einer Notlage, die scheinbar eine Hilfeleistung 
oder Unterstützung durch das Opfer in der Wohnung erfordert. 
   -    	das Vortäuschen einer offiziellen Funktion, die den Täter 
        vermeintlich zum Betreten der Wohnung berechtigt 
   -	das Vortäuschen einer persönlichen Beziehung zum Opfer, die eine
Einladung zum Betreten der Wohnung nahelegt. 

Opfer der Täterinnen und Täter sind fast ausschließlich ältere, teils hochbetagte Menschen. Beim Trickdiebstahl an der Haustür werden viele Maschen angewandt. Von der Bitte nach einem Glas Wasser oder Papier und Stift, um einem Nachbarn eine Nachricht zu hinterlassen, bis zu angeblichen Handwerkern sind der Kreativität der Diebe keine Grenzen gesetzt.

Die Polizei rät in diesem Zusammenhang zur Wachsamkeit und rät davon ab, Unbekannte in die eigene Wohnung zu lassen.

Im Zweifel holen Sie sich nachbarschaftliche Unterstützung oder melden Sie sich bei der Polizei.

Bei angeblichen Dienstleistern kann es helfen, diese zunächst vor der verschlossenen Tür warten zu lassen. Ein anschließender Anruf bei der Firma sollte über die Echtheit des Mitarbeiters Klarheit schaffen.

Diese und weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Polizeiberatung unter

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl/trickdiebstahl-in-wohnungen/

Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren zu verschiedenen Themen sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html

zu entnehmen.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg

Lars Brockmann
Telefon: 04551-884-2022
Handy: 0151-11717416
E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de