Sicher zum Schulbeginn unterwegs


04.09.2020, PP Oberfranken
Sicher zum Schulbeginn unterwegs
OBERFRANKEN. Am Dienstag beginnt für unsere Kinder als ABC-Schützen ein neuer, spannender Lebensabschnitt. Für die kleinen Verkehrsteilnehmer birgt der Schulweg aber auch Gefahren und stellt daher eine große Herausforderung für sie dar. Deshalb appelliert die Oberfränkische Polizei an alle Verkehrsteilnehmer, mehr Rücksicht und Vorsicht im Straßenverkehr walten zu lassen. Bei verstärkten Kontrollen zum Schulbeginn wollen die Polizisten auch die Gurtanlege- und Kindersicherungspflicht überwachen.

Mit Beginn des neuen Schuljahres, am 8. September 2020, werden viele ABC-Schützen noch recht unsicher auf den Schulwegen unterwegs sein. Damit sie dennoch immer unversehrt ankommen, sorgen neben der Polizei auch andere Institutionen und ehrenamtliche Helfer, wie beispielsweise Schülerlotsen, für zusätzliche Sicherheit.
Weniger Schulwegunfälle

Erfreulicherweise können zeigt die Statistik für das vergangene Jahr erneut einen Rückgang der Schulwegunfälle in Oberfranken. Während 2018 62 Schüler bei diesen Unfällen verletzt wurden, waren es 2019 52 Schüler. Kein Schulwegunfall in Oberfranken endete tödlich.
Richtiges Verhalten muss trainiert werden

Sicherheit ist oberstes Gebot. Der schnellste Weg zur Schule ist nicht unbedingt auch der sicherste. Eltern sollten mit ihren Schulkindern schon vor dem großen Tag der Einschulung den geeigneten Weg immer wieder üben, dabei auf mögliche Gefahren aufmerksam machen und richtiges Verhalten erklären. Wiederholen Sie am besten den Ablauf, bis sich ihr Kind sicher fühlt.
Erwachsene sind Vorbild

Erwachsene spielen im Sinne einer Vorbildfunktion eine herausragende Rolle. Kinder orientieren sich an dem Verhalten von Erwachsenen und imitieren dabei richtiges, aber eben auch falsches Handeln. Diesen Umstand sollten vor allem die Eltern, aber auch jeder andere erwachsene Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr beachten.
Langsam fahren und stets bremsbereit sein

Ein besonderer Appell der Oberfränkischen Polizei richtet sich an die erfahrenen Verkehrsteilnehmer, in Gegenwart von Kindern mit angepasster Geschwindigkeit zu fahren und stets bremsbereit zu sein; nicht nur an Fußgängerüberwegen, Kreuzungen und Einmündungen. Die Kleinen reagieren im Straßenverkehr möglicherweise nicht so, wie man es erwartet.
Die wichtigsten Tipps: Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Wählen Sie einen Schulweg mit möglichst wenig Verkehrskreuzungen und schlecht einsehbaren Ausfahrten. Eine grüne Fußgängerampel garantiert den Kindern nicht, dass kein Auto kommt. Erst vom Bordstein losgehen, wenn alle Autos wirklich stehen geblieben sind. Der Zebrastreifen ist leider auch nur dann wirklich sicher, wenn sich alle Fahrzeugführer an den Vorrang der Fußgänger halten und das Auto stoppen. Deshalb gilt auch hier: Erst losgehen, wenn die Autos stehen. Der Gehweg ist grundsätzlich für Fußgänger da. Trotzdem lauern Gefahren an Grundstücksausfahrten durch ein- und ausfahrende Autos. Kinder sollten niemals zwischen geparkten Fahrzeugen durchgehen, um eine Straße zu überqueren. Der Autofahrer sieht sie möglicherweise aufgrund der Sichthindernisse viel zu spät. Tauschen Sie die Rollen und lassen Sie sich den Schulweg von Ihrem Kind erklären. So erkennt es Gefahrenstellen häufig selbst. Auch das richtige Verhalten an Bushaltestellen, einschließlich des Ein- und Aussteigens, sollten sie ebenfalls jetzt schon mit ihren Kindern üben. Wenn die Schule weiter entfernt ist und Sie Fahrgemeinschaften bilden, muss in jedem Fahrzeug für jedes Kind ein entsprechender Kindersitz vorhanden sein. Sichern Sie die Kinder auch auf Kurzstrecken richtig. Lassen Sie vor dem Schulbeginn keine Hektik aufkommen. Wer morgens früher aufsteht, kann den Tag ruhiger beginnen. Kinder, die in Zeitnot zur Schule hasten, sind unachtsam und machen Fehler im Straßenverkehr.
Bessere Sichtbarkeit durch helle Kleidung und Reflektoren

In den Monaten Oktober bis Februar müssen die Schüler im Dunkeln oder während der Dämmerung den Schulweg bestreiten. Dabei können einige Faktoren die Erkennbarkeit der Kinder durch Autofahrer nachweislich erhöhen. Daher empfiehlt es sich, helle, gut sichtbare Kleidung auszuwählen. Zusätzliche Reflektoren an den Schulranzen und den Schuhen erhöhen die Erkennbarkeit und somit den passiven Schutz der Kleinsten. Ergänzend hierzu gibt es leuchtend gelbe Sicherheitsdreiecke zum Tragen über der Kleidung.
Erst nach bestandener Fahrradprüfung mit dem Rad zur Schule

Den Schulweg mit dem Fahrrad zu fahren klingt für die Kinder zunächst sehr verlockend. Allerdings sind die Schulkinder in diesem Alter mit den Regeln, Gefahren und der Geschwindigkeit im Straßenverkehr oft noch überfordert. Die Oberfränkische Polizei empfiehlt deshalb, das Radfahren zur Schule erst nach bestandener Fahrradprüfung zu erlauben. Diese kann in der Regel im Rahmen der 4. Klasse abgelegt werden.
Mehr Sicherheit durch Verkehrserzieher und verstärkte Kontrollen

Auch von Seiten der Polizei wird alles daran gesetzt, die Verkehrssicherheit zum Schulstart zu erhöhen. Besonders geschulte Verkehrserzieher der Oberfränkischen Polizei führen mit den Kids Sicherheitstrainings durch und üben dabei das richtige Verhalten unter dem Motto „Sicher zur Schule - Sicher nach Hause“ direkt im Gebiet der jeweiligen Schulen.Darüber hinaus werden Polizistinnen und Polizisten insbesondere in der Nähe von Schulen, an Bushaltestellen und anderen relevanten Örtlichkeiten in ganz Oberfranken verstärkt Verkehrsüberwachungsaktionen durchführen, um die Erwachsenen nachhaltig für das richtige Verhalten im Straßenverkehr zu sensibilisieren.
Die Oberfränkische Polizei wünscht allen ABC-Schützen und ihren Eltern einen gelungenen Schulanfang und einen allzeit unfallfreien Schulweg.