Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft und der Polizei Hildesheim – Straftaten gegen ältere Menschen – Drei Tatverdächtige zu gewerbsmäßigem Bandendiebstahl ermittelt.

(jpm)Beamten der Polizei Hildesheim ist es gelungen, drei Personen zu ermitteln, die im Verdacht stehen, bei Senioren aus verschiedenen Orten in Niedersachsen einen niedrigen sechsstelligen Bargeldbetrag sowie Wertgegenstände erbeutet zu haben, indem sie sich als Polizeibeamte ausgaben.

Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um zwei Männer im Alter von 40 und 43 Jahren aus dem Bereich Hannover sowie eine 34-jährige Frau aus dem Bereich Celle.

Die Serie der Diebstähle nahm nach vorliegenden Erkenntnissen im August 2019 in Hildesheim ihren Lauf.

Neben Hildesheim liegen die insgesamt zehn bekanntgewordenen Tatorte in Seesen, Salzgitter, Walsrode, Bad Fallingbostel, Soltau und Buchholz (Aller).

In allen Fällen sollen die Tatverdächtigen nahezu identisch vorgegangen sein: Eine weibliche Person trat zunächst in persönlichen Kontakt zu den älteren Geschädigten und verschaffte sich unter einem Vorwand Zutritt in die Wohnungen, um diese auszuspähen. In der Folge kam es zu einem Anruf eines falschen Polizeibeamten, der Bezug auf die zuvor agierende Frau nahm und sie gegenüber den Geschädigten als Trickdiebin darstellte. Die Polizei müsse vorbeikommen, um Spuren zu sichern. Unmittelbar nach oder auch während dieser Telefonate kam es zum Auftreten des Polizeibeamten bei den Geschädigten, der unter diesem Vorwand die Wohnobjekte betrat und Bargeld bzw. Wertgegenstände entwendete.

Akribische Ermittlungen in Form von Recherchen und Abgleichen von Daten und Informationen aus den Jahren 2019 und 2020 ließen Zusammenhänge zwischen den einzelnen Taten erkennen und führten letztendlich auf die Spur der drei Tatverdächtigen.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hildesheim wurden richterliche Beschlüsse erlassen, die Wohn- und Kontaktanschriften der Tatverdächtigen zu durchsuchen.

Die Beschlüsse wurden in den frühen Morgenstunden des 21.09.2020 zeitgleich umgesetzt.

Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurden diverse Beweismittel sichergestellt, deren Auswertung andauert. Ferner wurden umfangreiche Wertgegenstände, wie hochwertige Fahrzeuge, Uhren sowie Bargeld, im Rahmen eines Vermögensarrestes beschlagnahmt.

Zudem wurden Betäubungsmittel, zwei Schusswaffen und Gegenstände, die nach dem Waffengesetz verboten sind, als Zufallsfund beschlagnahmt.

Die Tatverdächtigen wurden in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in Ermangelung von Haftgründen, die für die Beantragung eines Untersuchungshaftbefehls zwingend erforderlich sind, entlassen.

Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Bürgerinnen und Bürger, die ebenfalls mit dieser Masche geschädigt wurden und dies noch nicht bei einer Polizeidienststelle angezeigt haben, werden gebeten, sich bei der Polizei Hildesheim unter der Telefonnummer 05121-939-115 zu melden.

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