W Gemeinsame Presserklärung: Staatsanwaltschaft und Polizei Wuppertal ermitteln nach mutmaßlich rechts motivierten Straftaten in Wuppertal

Am vergangenen Samstag (19.09.2020) gegen 23:45 Uhr kam es an der 
Mainzer Straße in Wuppertal zu einem größeren Polizeieinsatz. Mehrere
Anwohner meldeten über den Notruf eine alkoholisierte Personengruppe,
die Naziparolen grölte. Es konnten insgesamt zehn Verdächtige, sechs 
Männer und vier Frauen, festgestellt und angehalten werden. Nach 
Feststellung der Personalien erhielten die Beschuldigten 
Platzverweise, eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung wurde 
gefertigt. Später wurden im Bereich der Ludwigstraße abgestellte PKW 
festgestellt, die mit Hakenkreuzen beschmiert waren. Gegen 01.10 Uhr 
am frühen Morgen des 20.09.2020 wurde der Polizei eine 
Körperverletzung zum Nachteil eines 41 Jahre alten Mannes gemeldet, 
der im Bereich der Kluse auf eine Personengruppe gestoßen und von 
hinten nieder geschlagen worden war. Wenige Minuten später gegen 
01.20 Uhr folgte eine weitere Alarmierung wegen eines 
Körperverletzungsdelikts zum Nachteil eines 62 Jahre alten Mannes im 
Bereich des Karlsplatzes. Der Mann, der einen Migrationshintergrund 
hat, berichtete den eintreffenden Polizeibeamten, dass er aus einer 
Personengruppe heraus von einem Mann angegriffen und getreten worden 
sei. Da die Zeugen die vor Ort erschienenen Personen teilweise 
präzise beschreiben konnten entstand der Verdacht, dass es sich um 
die bereits kontrollierten Personen handeln könnte. Drei Männer und 
eine Frau aus dieser Gruppe konnten anschließend vor einer 
nahegelegenen Gaststätte angetroffen und vorläufig festgenommen 
werden. Nach den ersten vorliegenden Ermittlungsergebnissen besteht 
gegen einen der festgenommenen Verdächtigen, einen  27 Jahre alten 
Mann aus Wuppertal, der Verdacht, für den Angriff auf den 62 Jahre 
alten Mann auf dem Karlsplatz verantwortlich zu sein. Die 
Geschädigten wurden nur leicht verletzt. Gegen die Beschuldigten wird
nunmehr wegen des Verdachts der Volksverhetzung, der Sachbeschädigung
und der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Für den Fall einer 
Verurteilung drohen den Beschuldigten Freiheitsstrafen von sechs 
Monaten bis zu zehn Jahren. Mangels vorliegender Haftgründe wurden 
die Beschuldigten inzwischen aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Die 
umfangreichen Ermittlungen des im Auftrag der Staatsanwaltschaft 
tätigen Staatsschutzes der Polizei Wuppertal dauern an.  

Rückfragen bitte an:

Staatsanwaltschaft Wuppertal
Herr Oberstaatsanwalt
Wolf-Tilman Baumert
0202/5748-410