Seniorin gibt nach „Telefonterror“ nach

Eine 87-jährige ist bereits im Juni dem "Telefonterror" eines Betrügers erlegen. Nach einer unbekannten Zahl von Anrufen ist sie zur Sparkasse gegangen, hat Geld abgehoben und einem Abholer übergeben. Erst drei Monate später bemerkte der Sohn die hohen Geldbewegungen. Die Mutter berichtete ihm von dem "Telefonterror" und der Geld-Übergabe. Die Ermittlungen laufen. Zur Art der Lügengeschichte können deshalb noch keine Angaben gemacht werden.

Die Polizei warnt immer wieder vor Betrugsfällen zum Nachteil älterer Menschen. Täter scheuen nicht davor zurück, umfangreiche, detaillierte Lügengeschichten zu spinnen - mal als angebliche Polizeibeamte, mal als Glücksbote oder als falscher Enkel. Nicht alle erfolgreichen Betrügereien werden überhaupt angezeigt. "Falsche Enkel" eröffnen die Täter oft das Gespräch mit der Frage "Rat mal, wer hier ist?" Je nachdem, welchen Namen die Opfer dann nennen, schlüpfen die Betrüger blitzschnell in die jeweilige Rolle als Sohn/Tochter, Freund/-in oder ehemaliger Arbeitskollege. Immer kommt das Gespräch auf eine eilige Geldforderung. Mal ist es eine angeblich einmalige Gelegenheit, günstig eine Wohnung zu kaufen. Oder es geht noch dramatischer zu, wenn der Anrufer angeblich in Lebensgefahr ist oder sich von irgendwelchen Straftaten "freikaufen" muss. Methode

Nr. 2 sind die falschen Polizeibeamten, die angeblich Wertsachen "in sichere Verwahrung" nehmen wollen. Die echte Polizei nimmt aber weder Geld, noch Schmuck in Verwahrung.

Wer sich einmal auf ein solches Gespräch einlässt, der wird die Täter so schnell nicht mehr los. Über Stunden und Tage werden die Opfer bearbeitet, verwirrt, bedroht und unter Druck gesetzt. Deshalb rät die Polizei, sich erst gar nicht auf das Fragespiel der falschen Enkel einzulassen. Wer etwas will, der soll sich mit seinem Namen melden. Rufen Sie die angeblichen Enkel unter der ihnen bereits bekannten Rufnummer zurück. Holen Sie sich Rat bei echten Freunden oder der echten Polizei. Einfach auflegen, dann leise mit 3 zählen, damit das andere Gespräch definitiv beendet ist, und dann die 110 wählen.

Betrüger suchen oft in den üblichen Telefonverzeichnissen nach älter klingenden Vornamen. Wer seinen Vornamen im Telefonbuch abkürzt und seine Adresse weglässt, der verringert die Gefahr solcher betrügerischen Anrufe. Bekannte oder Verwandte kennen die Nummer ohnehin.

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