PD Chemnitz – Präparierte Hundeköder verteilt – Tatverdächtiger ließ sich ein

Präparierte Hundeköder verteilt - Tatverdächtiger ließ sich ein

Medieninformation: 467/2020
Verantwortlich: Andrzej Rydzik
Stand: 07.10.2020, 08:15 Uhr

Erzgebirgskreis

 

Präparierte Hundeköder verteilt − Tatverdächtiger ließ sich ein

Zeit:     06.10.2020
Ort:      Schönheide

(3951) In den vergangenen Wochen und Monaten wandten sich immer wieder Bürger aus Schönheide an die Polizei, nachdem sie an verschiedenen Stellen in der Erzgebirgsstadt mit Nägeln präparierte Wurststücke gefunden hatten. Zwischen dem 07.01.2020 und dem 28.09.2020 wurden insgesamt 53 Fälle derartiger Hundeköder bekannt, woraufhin seitens des Kriminaldienstes des Polizeireviers Aue Ermittlungen wegen versuchter Sachbeschädigung in Tateinheit mit Verstoß gegen das Tierschutzgesetz aufgenommen wurden. Einen dieser in der Oberen Straße ausgelegten Köder fraß am 13.08.2020 ein Hund, weswegen eine Not-OP beim Vierbeiner notwendig wurde. In diesem Fall wird wegen vollendeter Sachbeschädigung ermittelt. Die Polizeidirektion Chemnitz hatte über einige der Hundeköder-Funde in ihren Medieninformationen berichtet.

Im Rahmen des Ermittlungsverfahrens führten die Kriminalisten eine Vielzahl von Befragungen mit potentiellen Zeugen durch. Auch dadurch verdichteten sich zunehmend die Hinweise auf einen Rentner, der als Tatverdächtiger in den Fokus der Ermittler geriet.

Am gestrigen Dienstagmorgen setzten die Beamten einen durch die Staatsanwaltschaft Chemnitz erlassenen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnräume des Rentners um. Dabei trafen sie auch auf den deutschen Tatverdächtigen und führten mit ihm eine Beschuldigtenvernehmung durch. Der Mann gestand, beginnend im Januar 2020 immer wieder mit Nägeln präparierte Wurststücke und ähnliche Köder in Schönheide verteilt zu haben. Zu seinem tatsächlichen Motiv konnten die Ermittler im Rahmen der Befragung keine Erkenntnisse gewinnen.

Der Tatverdächtige wurde im Anschluss an die Beschuldigtenvernehmung aus der polizeilichen Maßnahme entlassen. Gegen ihn wurde allerdings noch ein weiteres Ermittlungsverfahren eröffnet. Denn in seiner Vernehmung gestand der Mann auch, vor wenigen Wochen eine Frau sowie ihre Familie in Schönheide wiederholt durch obszöne Botschaften, die u.a. auf aufgestellten Pappschildern zu lesen waren, beleidigt zu haben.

Hinweis: Aufgrund schutzwürdiger Interessen der Persönlichkeit des Beschuldigten gibt die Polizeidirektion Chemnitz in diesem Fall keine Auskünfte zu seinem Alter. (Ry)