Eine 76-jährige Henneferin stieg gestern Mittag (06.10.2020) gegen 15.30 Uhr an der Haltestelle Kirche in Hennef-Bröl aus dem Linienbus. Beim Aussteigen wurde sie von beiden Seiten von zwei circa 15 Jahre alten Mädchen mit dunklen Jacken bedrängt. Nach dem Aussteigen gingen die beiden "Dränglerinnen" von der Bushaltestelle in gegensätzliche Richtungen davon. Die 76-Jährige fühlte sich nach dem Körperkontakt unwohl und es kam ihr auch verdächtig vor. Sie nahm ihren Rucksack vom Rücken und stellte fest, dass der Reißverschluss geöffnet war und ihr Portemonnaie fehlte. In der Brieftasche befanden sich 150 Euro Bargeld, zwei Bankkarten und verschiedene persönliche Dokumente. Die 76-Jährige suchte die nächste Polizeidienststelle auf und erstattete Anzeige. Ihre Bankkarte wurde von der Bank und der Polizei gesperrt. Hinweise zu den Taschendiebinnen nimmt die Polizei unter der Rufnummer 02241 541-3521 entgegen.
Die Tricks der Taschendiebe: Zumeist gehen Taschendiebe in Teams von mehreren Tätern arbeitsteilig vor. Dabei nutzen sie Tricks oder schlagen in einem selbst verursachten Gedränge zu. Das Repertoire der Taschendiebe ist äußerst umfangreich, fast täglich werden neue Tricks bekannt: Der Rempel-Trick: Das Opfer wird im Gedränge angerempelt oder "in die Zange" genommen; beim Einsteigen stolpert der Vordermann, er bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während das Opfer aufläuft und abgelenkt ist, greift ein Komplize in die Tasche. Der Drängel-Trick: In vollen Bussen, Bahnen oder auch Aufzügen rückt ein Dieb unangenehm dicht an das Opfer heran, das ihm den Rücken zuwendet und so die Tasche "griffbereit" anbietet. Der Stadtplan-Trick: Fremde fragen das Opfer nach dem Weg und halten ihm einen Stadtplan vor oder bitten es - etwa auf Bahnhöfen - an einen ausgehängten Plan. Während sich das Opfer orientiert und abgelenkt ist, plündern andere Täter die Hand- oder Umhängetasche. Der Geldwechsel-Trick: Fremde bitten das Opfer, eine Münze zu wechseln. Wenn das Opfer die Geldbörse zieht und das Münzfach öffnet, wird es vom Täter abgelenkt. Während dieser beispielsweise seine Münze in die Börse wirft, nimmt er Banknoten heraus. Der Beschmutzer-Trick: Insbesondere nach einem Bankbesuch wird das Opfer "versehentlich" mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit bekleckert. Beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus der Bekleidungstasche. Der Supermarkt-Trick: Im Supermarkt fragen Fremde das Opfer nach einer bestimmten Ware. Während es danach sucht, wird die Tasche am Einkaufswagen ausgeräumt. Der Hochhebe-Trick: In einer Gaststätte behauptet jemand, das Gewicht des Opfers schätzen zu können. Beim Hochheben "zieht" er oder ein Komplize die Geldbörse. Der Bettel-Trick: Kinder halten dem Opfer im Lokal ein Blatt Papier vor mit der Bitte um eine Spende. Oder sie tollen auf der Straße um das Opfer herum und betteln es an. Dabei nutzt einer die Ablenkung für den raschen Griff nach der Geldbörse oder in die Handtasche. Der Blumen-Trick: Ein Fremder begrüßt das Opfer freundschaftlich, umarmt es oder steckt ihm eine Blume an. Während das Opfer verdutzt ist, verschwindet die Brieftasche. Der Taschenträger-Trick: "Taschenträger" oder "-trägerinnen" spähen ältere Frauen beim Einkaufen aus und bieten ihnen scheinbar hilfsbereit an, den Einkauf nach Hause zu tragen. Dort eilen sie mit der Tasche die Treppe hinauf, während der ältere Mensch nicht so schnell hinterherkommt. Unterwegs nehmen sie die Geldbörse heraus, stellen die Tasche vor die Tür und kommen dem Opfer grüßend entgegen. Der Verlust wird erst später bemerkt. (Quelle: ProPK) Das Risiko Opfer eines Taschendiebstahls zu werden, lässt sich durch einfache Verhaltensweisen enorm minimieren: Führen Sie Wertgegenstände eng am Körper in innenliegenden Taschen mit sich. Verschließen Sie ihre Taschen, Rucksäcke und sonstiges Gepäck nach Gebrauch und tragen Sie diese möglichst vor dem Körper. Überprüfen Sie, ob es immer erforderlich ist sämtliche persönlichen Dokumente, Bankkarten oder ähnliches mitzuführen. (Bi)
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