Nach dem Diebstahl eines hochwertigen Motorbootes in Lichtenau, gelang es in enger Zusammenarbeit mehrerer involvierten Stellen, dass Boot samt Trailer aufzufinden und zwei Tatverdächtige vorläufig festzunehmen.
In der Nacht von vergangenem Montag auf Dienstag (05./06.10.2020) wurde vom Gelände eines Bootshändlers in der Straße `Im Gewerbegebiet´ in Lichtenau das hochwertige Motorboot samt Bootsanhänger entwendet. Dazu drangen die bis dahin Unbekannten auf das Gelände ein und versuchten zunächst offenbar ein anderes Boot zu entwenden. Als dies scheiterte, entschlossen sie sich offenbar das weiter hinten im Hof befindliche Jet-Boot der Marke Chaparral samt Bootstrailer zu entwenden. Die Beamten des Polizeipostens Lichtenau leiteten nach Bekanntwerden des Falles am Dienstagmorgen sofort die Fahndung nach dem etwa 55.000 Euro teuren Sportboot ein und nahmen zur Fahndungsunterstützung und -koordinierung Kontakt zu Spezialisten des Polizeipräsidiums Einsatz auf. Durch das dort ansässige Kompetenz-Zentrum Bootskriminalität der Wasserschutzpolizei Konstanz (KBK) wurde eine internationale Fahndung unter Einbindung weiterer multinationaler Fahndungskräfte ausgelöst. Fahndern der Europäischen Grenzschutzagentur Frontex gelang schließlich am Mittwochnachmittag der Erfolg. Zwei bulgarische Staatsangehörige wurden -1 200 Kilometer vom Tatort entfernt- in Kroatien kurz vor der Ausreise nach Serbien überprüft. Boot und Trailer konnten durch die Kontrollkräfte vor Ort, gemeinsam mit den Konstanzer Bootsfahndern, zweifelsfrei identifiziert und dem Diebstahl in Lichtenau zugeordnet werden. Die beiden Bulgaren im Alter von 38 und 40 Jahren wurden daraufhin vorläufig festgenommen. Mit Hilfe eines Europäischen Haftbefehls bemüht sich die Staatsanwaltschaft Baden-Baden derzeit um die Auslieferung der beiden Tatverdächtigen. Die Ermittlungen wegen eines gewerbsmäßigen, besonders schweren Fall des Diebstahls werden unterdes weiter von den Lichtenauer Beamten geführt. Über das KBK und einen Sachverständigen der Versicherung wird der Rücktransport des gestohlenen Sportbootes zum Geschädigten nun zeitnah organisiert.
/rs
Info-Box KBK:
Das Kompetenz-Zentrum Bootskriminalität der Wasserschutzpolizei Konstanz ist Teil des Polizeipräsidiums Einsatz. Das 2001 gegründete Zentrum konnte seither national und international wertvolle Kontakte mit anderen Behörden knüpfen. Bei ihren Ermittlungen, nicht nur am nahegelegenen Bodensee, sondern weltweit unterstützen sie ermittelnde Dienststellen und liefern ausländischen Behörden nötige Informationen zur Sicherung gestohlener Gegenstände. Die Sicherstellungssumme von gestohlenen Booten, entwendeten Außenbordmotoren und anderem mittransportiertem Diebesgut wie Fahrzeuge oder Elektronik geht jährlich in die Millionen Euro. Seit der Gründung ergab sich so eine Summe von über 40 Millionen Euro.
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