"Hallo Tantchen, erkennst Du mich nicht? Ich bin es, deine Nichte!" Mit ähnlichen Worten meldete sich am Donnerstagnachmittag (15.10.) eine bislang unbekannte Anruferin bei einer Seniorin in Dormagen.
Die Unbekannte suggerierte der älteren Dame, eine enge Verwandte zu sein und sich in einer finanziellen Notlage zu befinden. Sie befände sich bei einem Notar und benötige dringend Bargeld in Höhe von mehreren zehntausend Euro.
Das Opfer reagierte umsichtig und ging nicht auf die Forderung ein. Anschließend informierte die Seniorin richtigerweise die Kriminalpolizei, die die Ermittlungen aufgenommen hat.
Die Polizei informiert: Die Erfahrung zeigt, dass sich Gruppen dieser Betrüger oftmals über mehrere Tage in einer Region aufhalten. Möglicherweise treten sie erneut im Rhein-Kreis Neuss auf. Daher ist nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Betrugsversuchen kommt. Bei Anrufen dieser Art handelt es sich um den sogenannten "Enkeltrick", bei dem die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft älterer Menschen ausgenutzt wird. Im schlimmsten Fall händigen die Opfer Geld in der Annahme aus, dass sich ein Verwandter in einer finanziellen Notlage befindet. Tatsächlich handelt es sich bei dem Anrufer weder um einen Verwandten oder alten Bekannten, noch liegt eine finanzielle Notlage vor. Die Polizei rät daher, niemals Geld an fremde Personen auszuhändigen und sich sofort bei der Verwandtschaft nach der Richtigkeit des Anrufes zu erkundigen. Derartige Vorkommnisse sollten unverzüglich der Polizei gemeldet werden. Angehörige von älteren Menschen, die alleine in ihren Wohnungen leben, sollten Seniorinnen und Senioren über die Masche der Betrüger aufklären. Personen, die ebenfalls verdächtige Anrufe dieser Art erhielten und sich bislang nicht an die Polizei gewandt haben, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131 300-0 in Verbindung zu setzen.
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