Stand: 19.10.2020, 14:49 Uhr
Staatsanwaltschaft Dresden und die Soko-Kfz* des Landeskriminalamtes gehen gemeinsam mit polnischen Kollegen gegen internationale Kfz-Bandenkriminalität vor
Die Staatsanwaltschaft Dresden führt gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Sachsen ein Ermittlungsverfahren gegen zehn polnische Beschuldigte wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls in insgesamt über 40 Fällen. Den Beschuldigten liegt zur Last, zwischen August 2018 und Juni 2019 Kraftfahrzeuge verschiedener Marken (u.a. Renault, Nissan, Peugeot und Citroen) u.a. in Bautzen, Berlin, Dresden, Hannover, Hoyerswerda, Niesky und Spremberg entwendet, in die Republik Polen überführt und dort gewinnbringend verwertet zu haben. Dabei sollen die Beschuldigten bandenmäßig organisiert und arbeitsteilig handelnd vorgegangen sein.
Im Rahmen dieses Ermittlungsverfahrens hat die Staatsanwaltschaft Dresden neun Durchsuchungsbeschlüsse für zehn Objekte (Werkstätten, Lager und Wohnhäuser) in der Republik Polen im Raum Kolo erwirkt. Diese wurden am 13. Oktober 2020 von zehn Beamten der Soko-Kfz des Landeskriminalamtes Sachsen gemeinsam mit 50 polnischen Polizeibeamten erfolgreich realisiert. Dabei konnten u.a. ein entwendetes Fahrzeug, viele Fahrzeugteile, Mobiltelefone, Datenträger sowie Computertechnik sichergestellt werden. In einem durchsuchten Gebäude wurden außerdem ein hoher Bargeldbetrag in polnischer Währung sowie Euro-Noten, US-Dollar und tschechische Kronen gefunden. Bei den Maßnahmen am 13. Oktober 2020 wurden darüber hinaus zwei polnische Tatverdächtige (38 und 40 Jahre) festgenommen. Ein weiterer polnischer Tatverdächtiger (41), der dem Kopf der Bande zugerechnet wird, wurde bereits am 6. Oktober 2020 bei Lübeck durch die örtlich zuständige Polizei beim Versuch, ein Auto zu stehlen, festgenommen.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden und der Soko Kfz des Landeskriminalamtes dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
*Soko Kfz: Sonderkommission der sächsischen Polizei zur Bekämpfung der internationalen Kfz-Verschiebung mit zentraler Führung und Koordination im LKA Sachsen und regionalen Ermittlungsabschnitten in allen Polizeidirektionen