Pinneberg – Polizei warnt vor Trickdiebstählen

Gestern Nachmittag (21.10.2020) ist es in der Reichenberger Straße zu einem Trickdiebstahl zum Nachteil einer 85-Jährigen gekommen.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen kehrte die Geschädigte um 16:25 Uhr vom Einkaufen zurück und trug zwei Einkaufstaschen.

Vor dem Mehrfamilienhaus bot eine junge Frau der Seniorin Hilfe beim Tragen der Einkäufe an, die diese annahm.

In der Küche der Wohnung verwickelte die Unbekannte die Wohnungsinhaberin in ein Gespräch und versperrte ihr die Sicht in den Flur. Sie bat die Seniorin, ihr etwas aufzuschreiben.

Kurz darauf bemerkte die ältere Dame eine weitere Frau im Flur.

Daraufhin verließen die beiden unbekannten Frauen die Wohnung.

Die Geschädigte stellte im Nachgang fest, dass sowohl im Wohn- als auch im Schlafzimmer Schränke geöffnet und Schmuck entwendet wurde.

Die Frau, die die Taschen trug, soll circa 35 Jahre alt und etwa 1,60 Meter groß sein. Sie hatte schwarze schulterlange Haare und war mit einer dunkelblauen Jacke und einem dunkel-weiß-kariertem Kopftuch bekleidet.

Die zweite Unbekannte ist ähnlich groß und soll circa 45 Jahre alt sein. Sie hatte schwarze Haare mit Mittelscheitel und war mit einer dunklen Jacke bekleidet.

Beide Frauen sprachen in einer unbekannten Sprache miteinander. Vom Phänotypus her könnten sie aus Süd-Osteuropa stammen.

Ein Zeuge beobachtete, dass die Beschriebenen und eine weitere Frau vor dem Mehrfamilienhaus in einen VW Arteon stiegen und in unbekannte Richtung davonfuhren.

Die Kriminalpolizei in Pinneberg hat die Ermittlungen übernommen und bittet unter 04101 2020 um Zeugenhinweise.

Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich davor, fremde Personen in die eigenen vier Wände zu lassen.

Trickdiebstahl in Wohnungen ist nach dem Taschendiebstahl auf der Straße die vermutlich häufigste Straftat, von der ältere Menschen betroffen sein können.

Es ist verstärkt zu beobachten, dass Tricktäterinnen und Tricktäter vermehrt auch Seniorenwohnhäuser und -wohnanlagen aufsuchen, da die dortigen Pförtnerdienste in zunehmendem Maße abgebaut werden.

Dort, aber auch bei anderen Wohnformen täuschen die Täter ihre Opfer, um sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen und zu stehlen. Alle bekannten Täter-Arbeitsweisen lassen sich auf drei Grundmuster zurückführen:

   -	das Vortäuschen einer Notlage, die scheinbar eine Hilfeleistung 
oder Unterstützung durch das Opfer in der Wohnung erfordert. 
   -    	das Vortäuschen einer offiziellen Funktion, die den Täter 
        vermeintlich zum Betreten der Wohnung berechtigt 
   -	das Vortäuschen einer persönlichen Beziehung zum Opfer, die eine
Einladung zum Betreten der Wohnung nahelegt. 

Opfer der Täterinnen und Täter sind fast ausschließlich ältere, teils hochbetagte Menschen. Beim Trickdiebstahl an der Haustür werden viele Maschen angewandt. Von der Bitte nach einem Glas Wasser oder Papier und Stift, um einem Nachbarn eine Nachricht zu hinterlassen, bis zu angeblichen Handwerkern sind der Kreativität der Diebe keine Grenzen gesetzt.

Die Polizei rät in diesem Zusammenhang zur Wachsamkeit und rät davon ab, Unbekannte in die eigene Wohnung zu lassen.

Im Zweifel holen Sie sich nachbarschaftliche Unterstützung oder melden Sie sich bei der Polizei.

Bei angeblichen Dienstleistern kann es helfen, diese zunächst vor der verschlossenen Tür warten zu lassen. Ein anschließender Anruf bei der Firma sollte über die Echtheit des Mitarbeiters Klarheit schaffen.

Diese und weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Polizeiberatung unter

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl/trickdiebstahl-in-wohnungen/

Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren zu verschiedenen Themen sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html

zu entnehmen.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg

Lars Brockmann
Telefon: 04551-884-2022
Handy: 0151-11717416
E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de