Am Dienstvormittag (27.10.2020) meldete sich eine Mitarbeiterin einer Siegburger Zahnarztpraxis. Sie schilderte, dass in einem Behandlungszimmer eine Spendendose stünde, in der Patienten ihr altes Zahngold zugunsten eines Kinderhospizes spenden können. Im Laufe des Vormittages habe eine männliche Person in der Praxis angerufen, sich als Mitarbeiter des Trägers der Kinder- und Jugendeinrichtung ausgegeben und die Abholung der gefüllten Sammeldose am Nachmittag angekündigt. Kurze Zeit später rief die Person erneut an und kündigte nun eine Frau als Abholerin der Spende an. Dies kam der Mitarbeiterin verdächtig vor und sie rief selbst in dem Hospiz an. Dort erfuhr sie, dass keine Abholung geplant sei und dass in der Vergangenheit Zahngolddosen von Betrügern abgeholt wurden. Daraufhin verständigte die Zahnarzthelferin die Polizei.
Zum vereinbarten Abholtermin wurde das gebrauchte Zahngold aus der blickdichten Sammeldose entnommen und durch Büroklammern ersetzt. Zivile Polizeikräfte brachten sich in Praxisnähe in Stellung. Gegen 14.30 Uhr erschien ein 28 Jahre alter Mann aus Neuwied in der Zahnarztpraxis und nahm die Sammelbox entgegen. Beim Einsteigen in das Auto seines wartenden 29-jährigen, ebenfalls aus Neuwied stammenden, Mittäters schlugen die Zivilkräfte zu und nahmen die beiden Tatverdächtigen vorläufig fest.
Im Rahmen der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der 29-Jährige am Morgen unter einem Vorwand bereits in der Zahnarztpraxis war, vermutlich um auszukundschaften, ob dort eine Zahngoldsammeldose steht. Zudem gibt es Hinweise, dass die beiden Tatverdächtigen mit dieser Masche nicht zum ersten Mal in den Fokus der Polizei geraten waren.
Nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen wurden die beiden Männer wieder auf freien Fuß gesetzt, da keine Haftgründe gegen sie vorlagen. (Bi)
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