Erneut Callcenter-Betrug – Falsche Polizeibeamte
03.11.2020, PP Niederbayern
Erneut Callcenter-Betrug – Falsche Polizeibeamte
PASSAU. Am Freitag kam es erneut zu einem schadensträchtigen Betrugsfall mit der Masche der Falschen Polizeibeamten. Eine Rentnerin aus Passau übergab 30.000€.
Ein unbekannter Anrufer meldete sich am Donnerstag (29.10.) bei einer 78-jährigen Frau aus dem Raum Passau. Es handelte sich um die bekannte Masche, dass Einbrecher festgenommen worden wären und nun Hinweise vorlägen, dass auch bei der 78-Jährigen eingebrochen werden soll. Sie wurde angehalten Fenster und Türen geschlossen zu halten, um sich vor den Einbrechern zu schützen. Außerdem solle sie ihr Geld von ihrem Konto abheben, da die Täter auch in der Lage wären auf die Bankkonten zuzugreifen. Bei einer weiteren Kontaktaufnahme wurde ihr mitgeteilt, dass möglicherweise Falschgeld unter die echten Banknoten gemischt wurde, weshalb ein ziviler Beamter das Geld zur Überprüfung abholen würde. Letztlich wurde die Dame so um 30.000€ betrogen. Kürzlich konnte ein Geldabholer in Deggendorf festgenommen werden, nachdem zuvor schon über 600.000€ erbeutet wurden. (Siehe Pressebericht Callcenterbetrug – Festnahme nach massiven Vermögensschäden in Höhe von weit über einer Million Euro vom 02.11.) Die Polizei verweist erneut auf folgende Tipps, um sich vor den Betrügern zu schützen und appelliert vor allem an Angehörige und Bekannte von potentiellen Opfern: Suchen Sie das Gespräch! Vergewissern Sie sich, dass die Betrugsmaschen bei Ihren Angehörigen bekannt sind!
Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben. Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer „110“ an. Sollten Sie bei der Polizei zurückrufen, drücken Sie dabei nicht die „Rückruftaste“, da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen. Wählen Sie die Nummer SELBST! Lassen Sie sich nicht weiterverbinden. Bestehen Sie darauf, selbst bei Ihrer zuständigen Polizeiinspektion nachzufragen und wählen Sie die Ihnen bekannte Nummer, nachdem Sie einmal richtig aufgelegt haben. Informieren Sie sich als Angehöriger über die verschiedenen Betrugsformen (Enkeltrick, falsche Polizeibeamte usw.). Helfen Sie Ihren Angehörigen und Bekannten dabei, gegebenenfalls den Vornamen im Telefonbucheintrag abkürzen zu lassen oder entfernen Sie den Eintrag im Telefonbuch vollständig. Die Täter suchen im Telefonbuch nach Vornamen, die überwiegend der älteren Bevölkerungsgruppe zuzuordnen sind. Bestärken Sie Ihre Angehörigen darin, einfach aufzulegen, wenn ein Anruf verdächtig erscheint. Anschließend sollte die Polizei über 110 verständigt werden. Wirken Sie darauf hin, dass Ihr Angehöriger keine größeren Geldbeträge oder Wertgegenstände zuhause aufbewahrt.
Weitere Tipps und Hinweise zu den verschiedenen Betrugsmaschen erhalten Sie unter anderem auf der Homepage der Polizeilichen Kriminalprävention des Bundes und der Länder unter www.polizei-beratung.de (Link siehe unten)Medien-Kontakt: Polizeipräsidium Niederbayern, Pressesprecher, Maximilian Bohms, POK, 09421/868-1013Veröffentlicht am 03.11.2020, 08:48Uhr
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