Ein 76-jähriger Altenaer ist auf den Enkeltrick hereingefallen. In diesem Fall war es eine angebliche "Enkelin".
"Ich hatte einen Unfall", meldete sich die Betrügerin am Dienstag bei dem 76-jährigen Altenaer. Ihre Stimme klang wie die der echten Enkelin. Natürlich kam das Gespräch sofort aufs Thema Geld. Sie benötige sofort zur Schadensregulierung mehrere zehntausend Euro. Der Senior hatte keinen Zweifel an der Geschichte, aber nicht so viel Geld. Doch was er auf dem Konto hatte, das wollte er ihr geben. Während er zur Bank ging, sollte sich ein angeblicher Mitarbeiter eines Iserlohner Autohauses zu ihm auf den Weg machen. Tatsächlich stand vier Stunden später, gegen 15 Uhr eine Fremde an einem vereinbarten Treffpunkt in der Bergstraße. Sie nahm das Geld entgegen und notierte sich Daten vom Personalausweis des Altenaers. Dann stieg sie als Beifahrerin in einen goldfarbenen Skoda.
Der Betrug flog auf, als der Senior die Enkelin zurück rief - die echte Enkelin unter der echten Rufnummer. Die wusste natürlich nichts von einem Unfall. Am frühen Abend ging der Senior zur Polizei und erstattete Anzeige. Die Betrugsmasche "Enkeltrick" war dem Mann nicht bekannt.
Die Polizei (Telefon 9199-0) sucht nun nach möglichen Zeugen, die eventuell den goldfarbenen Skoda gesehen haben.
Die Polizei warnt immer wieder vor dieser Art von Betrug. Die Täter scheuen nicht davor zurück, umfangreiche, detaillierte Lügengeschichten zu spinnen. Oft eröffnen sie das Gespräch mit der Frage "Rat mal, wer hier ist?" Je nachdem, welchen Namen die Opfer dann nennen, schlüpfen die Betrüger blitzschnell in die jeweilige Rolle: den lange nicht gesehenen Freund, den alten Arbeitskollegen, Enkel oder Enkelin, ... Die Täter kommen schnell zum Thema: Mal ist es eine angeblich einmalige Gelegenheit, günstig eine Wohnung zu kaufen. Oder es geht noch dramatischer zu, wenn der Anrufer angeblich in Lebensgefahr ist oder sich von irgendwelchen Straftaten "freikaufen" muss. Deshalb soll der Opa/die ehemalige Freundin mit Geld aushelfen. Zum Geldabholen kommt in der Regel ein Fremder. Denn das Opfer würde den Fake-Verwandten oder -Bekannten sonst ja erkennen.
Wer sich einmal auf ein solches Gespräch eingelassen hat, der wird die Täter so schnell nicht mehr los. Über Stunden und Tage bearbeiten sie ihre Opfer. Sie verwirren, bedrohen und setzen sie unter Druck.
Deshalb rät die Polizei, sich erst gar nicht auf das Fragespiel einzulassen. Wer etwas will, der soll sich mit seinem Namen melden. Rufen Sie die angeblichen Enkel unter der ihnen bereits bekannten Rufnummer zurück - und zwar VOR einer Geldübergabe.
Holen Sie sich Rat bei echten Freunden.
Scheuen Sie sich nicht, die Polizei anzurufen!
Geben Sie gegenüber Fremden keine Informationen preis über Vermögen oder andere persönliche Daten.
Betrüger suchen oft in den üblichen Telefonverzeichnissen nach älter klingenden Vornamen. Wer seinen Vornamen im Telefonbuch abkürzt und seine Adresse weglässt, der verringert die Gefahr solcher betrügerischen Anrufe. Bekannte oder Verwandte kennen die Nummer ohnehin.
Genau die sollten ihre älteren Freunde, Familienangehörigen oder Nachbarn vorbeugend vor den falschen Enkeln warnen. Solche realen Geschichten, wie jetzt in Altena, bieten immer wieder Anlass zu einem Gespräch. "Hast Du schon gehört, ...."
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis
Pressestelle Polizei Märkischer Kreis
Telefon: +49 (02371) 9199-1220 bis -1222
E-Mail: pressestelle.maerkischer-kreis@polizei.nrw.de
http://maerkischer-kreis.polizei.nrw