Die Polizei warnt aus aktuellem Anlass erneut vor den Betrugsmaschen "Falsche Polizeibeamte" und "Enkeltrick". Immer wieder versuchen die Beamten dabei mit einer Kombination aus mehreren Maschen an das Hab und Gut von überwiegend älteren Bürgerinnen und Bürger zu gelangen. So haben Betrüger im Laufe des Donnerstagvormittags (05.11.2020) telefonisch Kontakt mit einem 67 Jahre alten Mann aus Stuttgart-Mühlhausen aufgenommen. Der Anrufer gab sich zunächst als naher Angehöriger aus und bat um mehrere Zehntausend Euro Bargeld, um für einen bevorstehenden Immobilienkauf kurzfristig liquide zu sein. Nachdem der 67-Jährige das Bargeld von einer Bank abgehoben hatte, erhielt er einen erneuten Anruf, diesmal von einem vermeintlichen Polizeibeamten. Der falsche Beamte klärte ihn zunächst über die Masche des "Enkeltricks" auf. Außerdem gab der angebliche Polizist vor, den vorherigen Anruf überprüft zu haben und versicherte, dass es sich dabei nicht um einen Betrug handeln würde. Letztendlich erhielt der 67-Jährige einen weiteren Anruf. Diesmal gab sich ein Betrüger als falscher Bankmitarbeiter aus, der vorgab, dass das geliehen Geld bereits wieder auf dem Konto des Mannes eingegangen wäre. Am Nachmittag übergab der 67-Jährige das Bargeld an einen mutmaßlichen Komplizen, der in der Nähe seiner Wohnanschrift auf ihn wartete. Als der Mann gegen 16.00 Uhr Kontakt mit dem echten Angehörigen hatte, flog der Betrug auf und der 67-Jährige wählte den Polizeinotruf.
Über 100 Stuttgarterinnen und Stuttgarter meldeten sich im Laufe des Donnerstags bei verschiedenen Polizeidienststellen und zeigten derartige Betrugsversuche an. Die Polizei geht davon aus, dass sich die Anrufe auch in den nächsten Tagen fortsetzten werden und rät daher dringend folgende Hinweise zu beachten:
o Seien Sie sich bewusst, dass es sich bei dieser Art von Anrufen ausnahmslos um Betrügereien handelt. Das Ziel der Betrüger ist es, an Ihr Geld und Ihre Wertsachen zu kommen. Wie sie dieses Ziel erreichen, ob mit dem Enkeltrick als angebliche Polizeibeamte getarnt oder anderen Betrugsmaschen spielt für die Täter überhaupt keine Rolle.
o Um Gewissheit zu haben, dass Sie auch wirklich mit einem Verwandten telefonieren, raten wir Ihnen, das Telefonat zu beenden und selbstständig den Anrufer zu kontaktieren. Legen Sie hierfür den Telefonhörer vollständig auf und wählen Sie dabei ausschließlich die Ihnen bekannte Nummer.
o Lassen Sie sich keineswegs, egal zu welcher Uhrzeit, unter Druck setzen und lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein. Ziehen Sie bei Bedenken Verwandte, Vertrauenspersonen oder die Polizei in Ihre Entscheidungen mit ein. Legen Sie hierfür den Telefonhörer auf und wählen Sie mit der 110 den Polizeinotruf. Drücken Sie NICHT die Rückruftaste, ansonsten landen Sie wieder bei den Betrügern. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie einen Betrug am Telefon erkannt haben.
Weitere Informationen und Präventionstipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de
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