„Falsche Bankangestellte“ am Telefon – Warnhinweis


12.11.2020, PP Niederbayern
„Falsche Bankangestellte“ am Telefon – Warnhinweis
NIEDERBAYERN. In den vergangen Wochen kam es gehäuft zu betrügerischen Telefonanrufen durch falsche Bankangestellte, welche von den Opfern Zugangsdaten zum Onlinebanking ergaunern wollten. Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt vor dieser Betrugsmasche und gibt Verhaltenstipps für Betroffene.

In den vergangenen Wochen erreichten die Polizeidienststellen in Niederbayern immer wieder Hinweise auf betrügerische Telefonanrufe. Eine Häufung trat zuletzt im Bereich der Polizeiinspektion Straubing auf. Die betrügerisch agierenden Anrufer gaben sich jeweils als Bankangestellte aus und forderten die Geschädigten durch geschickte Gesprächsführung dazu auf, ihnen ihre PIN- oder TAN-Nummer zu nennen. Als Grund hierfür wurden beispielsweise Unstimmigkeiten auf dem Konto angegeben, die überprüft werden müssten, um unberechtigte Geldtransaktionen zu verhindern.Opfer, die hierauf mit einer Datenherausgabe reagieren, bringen ihr Bankguthaben in große Gefahr. Die angeblichen Bankangestellten verwenden die telefonisch erlangten Zugangs- und Transaktionsdaten, um unerlaubt Überweisungen vom Konto des Geschädigten zu veranlassen und sich dadurch direkt oder über Mittelsmänner, sogenannte Finanzagenten, zu bereichern. Ein beispielhafter Fall aus dem Bereich der Polizeiinspektion Hauzenberg (Lkr. Passau) zeigte, dass die Täter umgehend nach dem Telefonat agieren: Über das Online-Banking des Opfers wurden am 09.11.2020 auf dem beschriebenen Weg 11.000 € auf ein anderes Konto überwiesen. Obwohl der Transfer innerhalb des gleichen Geldinstituts erfolgte und ein echter Bankmitarbeiter auf die ungewöhnliche Aktivität aufmerksam wurde, konnte die Summe nicht mehr zurückgeholt werden. Ein Mittelsmann nahm direkt nach der Überweisung das Geld durch mehrere Abhebungen von einem Geldautomaten in Karlsruhe an sich. Zwar konnten hiervon Videoaufnahmen der Bank gesichert werden, über die ein 24-jähriger Mann aus Karlsruhe identifiziert werden konnte. Nach bisherigen Erkenntnissen hat dieser die erlangte Summe jedoch bereits an Hintermänner weitergegeben. Die eigentlichen Drahtzieher dieser Masche sind oftmals schwer zu ermitteln, weil diese ihre digitalen Spuren verwischen, mit falschen Personalien agieren, zum Teil Tatgehilfen einsetzen oder Gelder über anonymisierte Transferdienste ins Ausland weiterleiten.
Die Polizei warnt daher ausdrücklich vor dieser Betrugsmasche und gibt folgende Tipps:
Geben Sie niemals persönliche Daten am Telefon preis. Echte Bankangestellte werden niemals übers Telefon ihre persönlichen Daten, wie PIN oder TAN erfragen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Beenden Sie das Telefongespräch, wenn Sie Bedenken haben. Bestehen Zweifel, fragen Sie nach dem Namen des Anrufers und fragen bei Ihrer Bankfiliale nach diesem Mitarbeiter. Erheben Sie die Telefonnummer der Bankfiliale selber über Telefonbuch oder Internet. Rufen Sie nie die am Telefon angezeigte Nummer des Anrufers oder eine von ihm mitgeteilte Erreichbarkeit zurück. Falls Sie den Verdacht haben, Opfer eines möglichen Betrugs geworden zu sein, erstatten Sie unverzüglich Anzeige bei der Polizei.
Informationen zu weiteren vergleichbaren Betrugsmaschen finden Sie im Internet unter dem Link:
www.polizei-beratung.de Betrugsmaschen - Sie können sich schützen

Medienkontakt: Polizeipräsidium Niederbayern, Pressesprecher, Stefan Mautner, KHK, 09421/868-1015 Veröffentlicht am 13.11.2020