Am Donnerstag kam es gegen 01:55 Uhr im Zuge eines polizeilichen Einsatzes wegen einer geplanten Geldautomatensprengung zu tödlichen Schüssen auf einen der beiden Tatverdächtigen in einer Bankfiliale in Erligheim (Pressemitteilung vom 12.11.2020, 10:33 Uhr "Staatsanwaltschaft Heilbronn und Polizeipräsidium Ludwigsburg: Tatverdächtiger bei Festnahme nach Schusswaffengebrauch verstorben").
Die auf Hochtouren laufenden Ermittlungen der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg haben weitere Details zu den Hintergründen der Tat und den Tatverdächtigen erbracht. Nach einem Zeugenhinweis auf verdächtige Aktivitäten leitete die Polizei geeignete Überwachungsmaßnahmen an der SB-Filiale ein. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag tauchten dann die beiden Tatverdächtigen bei der Bank auf und machten sich am Geldautomaten zu schaffen. Hierzu verwendeten sie einen zuvor in Erligheim gestohlenen VW Transporter. Als klar war, dass die Sprengung des Automaten kurz bevorstand, griff eine Spezialeinheit der Polizei zu. Einer der beiden Tatverdächtigen ging bei der Festnahme mit einem etwa 35 Zentimeter langen Schraubendreher auf die Beamten des Mobilen Einsatzkommandos los, weshalb ein Schusswaffengebrauch erfolgte. Der schwer verletzte Mann wurde von den Einsatzkräften sofort reanimiert, verstarb jedoch noch am Einsatzort. Der zweite Tatverdächtige konnte in Tatortnähe festgenommen werden.
Bei dem Verstorbenen handelt es sich um einen 58-jährigen litauischen Staatsangehörigen. Nach dem Mann wurde europaweit und bundesweit mit Haftbefehlen wegen Geldautomatensprengungen und Einbrüchen gefahndet.
Der zweite Tatverdächtige ist ein 29-jähriger türkischer Staatsangehöriger. Der mehrfach vorbestrafte Mann wird heute einem Haftrichter vorgeführt.
Im Zuge der Ermittlungen stellte man am Donnerstag auch eine aufgebrochene Scheune am Ortsrand von Erligheim fest. Ob dies im Zusammenhang mit der versuchten Automatensprengung steht, ist noch offen. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler kommen die beiden Tatverdächtigen auch für die im Oktober verübte Sprengung eines Geldautomaten in Ottmarsheim in Frage. Es wird auch geprüft, ob weitere Taten im süddeutschen Raum und im Bundesgebiet den beiden Männern zuzurechnen sind.
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