Am Dienstag (17.11.2020) hat eine aufmerksame Seniorin vermutlich einen Trickdiebstahl zu ihrem Nachteil verhindert.
Nach bisherigen Erkenntnissen suchte eine angebliche Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes die 84-Jährige in ihrem Haus in der Hamburger Straße gegen 13:30 Uhr auf und gab vor, ihr die aktuellen Corona-Regeln erklären zu wollen.
Die Anwohnerin ließ die Frau ein und es kam zu einem entsprechenden Gespräch. Anschließend bat die Unbekannte, die Toilette benutzen zu dürfen.
Währenddessen blieb die 84-Jährige in unmittelbarer Nähe.
Im Anschluss verließ die angebliche Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes das Einfamilienhaus.
Die zwischenzeitlich stutzig gewordene Rentnerin wandte sich richtigerweise an das Gesundheitsamt und ließ sich dort ihren Verdacht bestätigen, dass es sich nicht um eine Mitarbeiterin desselbigen handelte.
Etwaiges Diebesgut ließ sich bisher nicht feststellen.
Es soll sich um eine ungefähr 50-jährige Frau mit einer Körpergröße zwischen 1,65 und 1,70 Metern und schwarzen Haaren gehandelt haben. Die Unbekannte trug eine Steppjacke mit Weste sowie Wollhandschuhe und sprach hochdeutsch. Vom Phänotypus her könnte sie aus Osteuropa stammen.
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich davor, fremde Personen in die eigenen vier Wände zu lassen.
Trickdiebstahl in Wohnungen ist nach dem Taschendiebstahl auf der Straße die vermutlich häufigste Straftat, von der ältere Menschen betroffen sein können.
Es ist verstärkt zu beobachten, dass Tricktäterinnen und Tricktäter vermehrt auch Seniorenwohnhäuser und -wohnanlagen aufsuchen, da die dortigen Pförtnerdienste in zunehmendem Maße abgebaut werden.
Dort, aber auch bei anderen Wohnformen täuschen die Täter ihre Opfer, um sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen und zu stehlen. Alle bekannten Täter-Arbeitsweisen lassen sich auf drei Grundmuster zurückführen:
- das Vortäuschen einer Notlage, die scheinbar eine Hilfeleistung oder Unterstützung durch das Opfer in der Wohnung erfordert.
- das Vortäuschen einer offiziellen Funktion, die den Täter vermeintlich zum Betreten der Wohnung berechtigt
- das Vortäuschen einer persönlichen Beziehung zum Opfer, die eine Einladung zum Betreten der Wohnung nahelegt.
Opfer der Täterinnen und Täter sind fast ausschließlich ältere, teils hochbetagte Menschen. Beim Trickdiebstahl an der Haustür werden viele Maschen angewandt. Von der Bitte nach einem Glas Wasser oder Papier und Stift, um einem Nachbarn eine Nachricht zu hinterlassen, bis zu angeblichen Handwerkern sind der Kreativität der Diebe keine Grenzen gesetzt.
Die Polizei rät in diesem Zusammenhang zur Wachsamkeit und rät davon ab, Unbekannte in die eigene Wohnung zu lassen.
Im Zweifel holen Sie sich nachbarschaftliche Unterstützung oder melden Sie sich bei der Polizei.
Bei angeblichen Dienstleistern kann es helfen, diese zunächst vor der verschlossenen Tür warten zu lassen. Ein anschließender Anruf bei der Firma sollte über die Echtheit des Mitarbeiters Klarheit schaffen.
Diese und weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Polizeiberatung unter
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl/trickdiebstahl-in-wohnungen/
Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren zu verschiedenen Themen sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html
zu entnehmen.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Bad Segeberg
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Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg
Lars Brockmann
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