Eine 71-jährige Lohmarerin ist heute Morgen (23.11.2020) gegen 08.15 Uhr von einer unbekannten männlichen Person angerufen worden. Diese Person gab sich als Polizist der Polizeiwache Lohmar aus. Der Anrufer gab an, im Auftrag des Bundekriminalamtes anzurufen. Man habe ihn gebeten, Kontakt zur 71-Jährigen herzustellen, da gegen sie ein internationaler Haftbefehl bestehen würde. Hintergründe seien ihm nicht bekannt und er gab Name und Telefonnummer eines angeblichen BKA-Mitarbeiters preis, der mehr über den Haftbefehlt wüsste. Die Lohmarerin rief die gennannte Mobilfunknummer an und es meldete sich dort ein Mann, der sich Wagenknecht nannte. Er schilderte, dass die 71-Jährige in der Türkei als Inhaberin einer Firma gesucht werde, die Straftaten im Zusammenhang mit Kinderpornografie begangen habe. Die Auslieferung in die Türkei könne mit der Zahlung von mehr als 30.000 Euro Kaution verhindert werden. Um den Spuk zu untermauern, bekam die Lohmarerin eine E-Mail mit einem gefälschten türkischen Haftbefehl - ausgestellt auf ihren Namen. Die benutzte E-Mail Adresse der Täter wirkte auf den ersten Blick wie eine E-Mail vom Bundeskriminalamt. Glücklicherweise hatte sich das Opfer eine Vertrauensperson hinzugeholt, die das gesamte Gespräch mithören konnte. Nachdem die 71-Jährige mehrfach aufgefordert worden war, den hohen Geldbetrag zu überweisen, wurde das Gespräch beendet. Nach einer gewissen Wartezeit meldete sich der dritte Täter, diesmal eine Frau. Sie gab sich wieder als Beamtin der Polizei Lohmar aus und teilte mit, dass nun ein Streifenwagen sie abholen käme, da sie die geforderte Zahlung nicht getätigt habe. An dieser Stelle bekam die Frau es dann doch mit der Angst zu tun und verständigte die richtige Polizei. Der Sachverhalt konnte schnell aufgelöst werden.
Die Polizei rät:
Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamtin oder Polizeibeamter aus, lassen Sie sich den Namen nennen und wählen Sie selbst die 110. Schildern Sie der Polizei den Sachverhalt. Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten.
Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu.
Übergeben Sie unbekannten Personen NIEMALS Geld oder Wertsachen, auch nicht Boten oder angeblichen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern der Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.
Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.
Bei Fragen helfen Ihnen die im Opferschutz besonders geschulten Beamtinnen und Beamten Ihrer örtlichen Polizei gerne (Tel: 02241 541-4777)! (Bi)
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis
Pressestelle
Telefon: 02241/541-2222
E-Mail: pressestelle@polizei-rhein-sieg.de