Seit Jahresbeginn ist im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg eine Häufung von Trickdiebstählen feststellbar. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum knapp 500 Straftaten aktenkundig. Die Täter wählten vorwiegend ältere Menschen als Opfer aus, mit dem Ziel, an deren Geldbörsen zu gelangen. Hierzu wurden in den meisten Fällen sowohl vor, als auch in den Supermärkten Ablenkungsmanöver genutzt. In einigen Fällen erfolgte der Diebstahl beim Ausladevorgang der Einkäufe in den Pkw.
In einer Vielzahl der Fälle kam es im Anschluss an den Geldbörsendiebstahl zu einer Abhebung an Geldausgabeautomaten im unmittelbaren Nahbereich des Tatortes. Die Täter gelangten hierbei zuvor auf verschiedene Art und Weise an die PIN der Opfer. Teilweise befand sich diese im Geldbeutel oder sie wurde bei entsprechenden Abhebungen im Vorfeld durch die Langfinger erspäht. Sie haben so bereits für einen Diebstahlsschaden von insgesamt über 200.000 Euro gesorgt.
Die bisherigen Ermittlungen der Beamten der Kriminalpolizei lassen vermuten, dass es sich bei den Dieben um eine größere Gruppe handelt, die während der Tatausführung arbeitsteilig vorgeht und überregional auf gleiche Art und Weise Straftaten begeht.
Die Straftaten wurden überwiegend auf Parkplätzen von Einkaufsmärkten begangen, insbesondere in und um Achern, Rastatt und Baden-Baden. Auffällig war, dass die Täter an einzelnen Tagen gleich mehrfach an wechselnden Orten entlang der Rheinschiene zwischen Ettenheim und Rastatt zuschlugen. Es ist davon auszugehen, dass die Banden sich auf den Parkplätzen von Supermärkten längere Zeit aufhalten und ihre Opfer gezielt aussuchen und ansprechen.
Die ermittelnden Beamten der Kriminalpolizei haben in diesem Zusammenhang bereits seit einigen Monaten den Fahndungsdruck erhöht. So finden in regelmäßigen Abständen vor allem im Bereich betroffener Discounter Kontrollen durch zivile Polizeibeamte statt. Hierbei werden auch Kräfte des Polizeipräsidiums Einsatz unterstützend eingebunden. Dies führte zurückliegend bereits zu mehreren Ermittlungserfolgen.
Ende November gingen den Fahndern zwei Frauen und ein Mann ins Netz, die im Verdacht stehen, am Morgen des 27. Novembers in einem Einkaufsmarkt in Kuppenheim einen Taschendiebstahl begangen zu haben. Eine der mutmaßlichen Diebinnen sitzt seither in Untersuchungshaft. Einen Tag zuvor wurde eine mutmaßliche Sammlungsbetrügerin vor einem Lebensmittelgeschäft in Offenburg dingfest gemacht. Die 19-Jährige hatte bis zur Kontrolle durch die Polizei bereits mehrere Hundert Euro eingesammelt. Das Bargeld wurde sichergestellt. Am 19. November gelang es einer zivilen Streifenbesatzung auf dem Parkplatz eines Discounters in Kuppenheim, einen verdächtigen Mann zu identifizieren. Der Verdächtige hatte zuvor mit hoher Wahrscheinlichkeit Kunden ausgespäht. Zwei mutmaßlichen Komplizen gelang die Flucht.
Hinweise der Polizei:
Taschendiebe lassen sich am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute. Tragen Sie Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper. Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm. Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse. Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah. Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.
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