Anrufer gaben sich als Polizeibeamte aus – Betrüger waren erfolgreich – Polizei fahndet nach korpulentem Mann mit hellbeiger Windjacke
Am Mittwoch (13.01.) erreichte die Polizei im Rhein-Kreis Neuss der Hinweis auf betrügerische Anrufe, bei denen sich Unbekannte als Polizeibeamte ausgaben. Bei diesen Anrufern handelt es sich nicht um Polizisten, sondern um Betrüger, die die Angerufenen in Angst und Schrecken versetzen und dies für ihre Zwecke ausnutzen.
Gleich mehrere Anrufe erhielt eine Bewohnerin aus dem Neusser Stadionviertel. Bereits am Dienstagmorgen, dem 05.01.2021, behauptete in einem ersten Telefonat ein Herr "Welke", von der Kriminalpolizei zu sein. Dem Unbekannten gelang es, in einem längeren Gespräch, die über 80-jährige Neusserin dazu zu bewegen, ihren gesamten Schmuck aus ihrem Safe und dem Bankschließfach seinem angeblichen "Kollegen" zu übergeben. Laut dessen Geschichte habe man eine Gruppe von Einbrechern gefasst und bei diesen eine Liste gefunden, auf der sich unter anderem die Daten der Seniorin befunden hätten. Um nicht Opfer einer Verbrecherbande zu werden und das Hab und Gut zu sichern, könne ein Bote die Schmuckstücke abholen kommen. Wie verabredet, erschien der Kurier, der im Bereich des Stadionviertels an der Felkestraße aktiv war, dann am gleichen Tag, gegen 16:30 Uhr. Nachdem das Opfer dem Unbekannten einen braunen Rucksack der Marke Bogner samt ihres Schmucks übergeben hatte, verschwand dieser zunächst.
Doch damit war die Angelegenheit für die perfiden Täter offenbar noch nicht erledigt. Am Dienstag, dem 12.01.2021, meldete sich der vermeintliche Kriminalbeamte "Welke" erneut bei seinem Opfer. An dem Gespräch beteiligte sich sodann noch ein angeblicher "Staatsanwalt". Auch dieses Mal gelang es dem Betrüger, die Seniorin so unter Druck zu setzen, dass sie noch am gleichen Nachmittag, gegen 18:00 Uhr, dem Kurier mehrere hundert Euro übergab.
Als der älteren Dame im Nachhinein klar wurde, dass sie Opfer von Betrügern geworden war, informierte sie die echte Polizei. Das Kriminalkommissariat 12 hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nun Zeugen, die den unbekannten Mann an der Felkestraße oder Umgebung beobachtet haben und Hinweise geben können, auch auf mögliche Fahrzeuge.
Der Tatverdächtige, der akzentfrei Deutsch sprach, kann folgendermaßen beschrieben werden: zirka 170 bis 180 Zentimeter groß, korpulente Statur, kurze dunkle leicht krause Haare, bekleidet mit einer hellbeigen Popeline Windjacke und einer dunklen Hose.
Mögliche Hinweisgeber werden um einen Anruf bei der Polizei gebeten (Telefon 02131 3000).
Die Masche der Betrüger ist nicht neu. Die "falschen Polizeibeamten" bieten immer an, die Wertgegenstände sicher bei der Polizei zu verwahren. Dafür würde ein Kollege vorbeikommen und diese abholen. Tipps der "echten" Polizei, um nicht Opfer von Betrügern zu werden: Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren Vermögensverhältnissen. Geben Sie keine persönlichen Daten heraus. Beenden Sie das Gespräch - legen Sie auf. Lassen Sie sich nicht einschüchtern oder drängen. Notieren Sie - wenn möglich - Uhrzeit des Anrufes, den Namen des angeblichen Polizisten und die Telefonnummer. Informieren Sie anschließend die Polizei (02131-3000 oder Notruf 110). Grundsätzlich gilt: Die echte Polizei wird sich niemals am Telefon nach dem Aufbewahrungsort von Schmuck und Bargeld erkundigen.
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