Kombimasche: Schockanruferin und falsche Polizeibeamtin erbeuten mehrere Tausend Euro – Zeugen gesucht

Telefontrickbetrüger haben am Donnerstag (04.02.2021) mit einer kombinierten Betrugsmasche aus Schockanruf und falscher Polizeibeamter ein Ehepaar um mehrere Tausend Euro betrogen. Zwei unbekannte Frauen nahmen gegen 12.40 Uhr Kontakt zu dem Ehepaar auf. Zuerst gab sich eine der Frauen als die vermeintliche Tochter aus und schilderte hochemotional, dass sie einen tödlichen Unfall verursacht haben soll. Sie übergab den Hörer anschließend an die falsche Polizeibeamtin, die behauptete, dass eine Haftstrafe nur abgewendet werden könne, wenn die 64 und 70 Jahre alten Eltern eine Zahlung an die Familie der Verunglückten tätigen würden. Dabei übte die Täterin immensen Druck auf die beiden aus: Sie forderte sie auf, bis zur Geldübergabe in der Leitung zu bleiben, keinesfalls aufzulegen und niemanden zu kontaktieren. Das Ehepaar hob das geforderte Geld von der Bank ab und fuhr nach Karlsruhe, wo die beiden im Bereich des dortigen Hauptbahnhofs mehrere Tausend Euro an den vermeintlichen Witwer übergaben. Als die Eheleute im Anschluss Kontakt zu ihrer echten Tochter aufnahmen, flog der Betrug auf und sie verständigten die echte Polizei. Bei dem Abholer soll es sich um einen etwa 30 bis 40 Jahre alten und rund 175 bis 180 Zentimeter großen Mann gehandelt haben. Er hatte kurze, schwarze, gegelte Haare und trug bei der Geldübergabe eine Jogginghose und ein Sweatshirt. Sie beschrieben ihn als Süd-Osteuropäer, der gebrochen Deutsch mit mutmaßlich osteuropäischen Akzent sprach. Darüber hinaus soll der Mann eine auffällige Fußstellung gehabt haben. Offenbar standen die Füße v-förmig auseinander. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer +4971189905778 an die Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizei zu wenden. Die Polizei geht davon aus, dass sich die Anrufe und Betrugsversuche in den nächsten Tagen häufen werden und rät deshalb folgendes: o Seien Sie sich bewusst, dass es sich bei dieser Art von Anrufen ausnahmslos um Betrügereien handelt. Das Ziel der Betrüger ist es, an Ihr Geld und Ihre Wertsachen zu kommen. Wie sie dieses Ziel erreichen, ob mit dem Enkeltrick, als angebliche Polizeibeamte getarnt oder anderen Betrugsmaschen spielt für die Täter überhaupt keine Rolle. o Um Gewissheit zu haben, dass Sie auch wirklich mit einem Verwandten telefonieren, raten wir Ihnen, das Telefonat zu beenden und selbstständig den Anrufer zu kontaktieren. Legen Sie hierfür den Telefonhörer vollständig auf und wählen Sie dabei ausschließlich die Ihnen bekannte Nummer. o Lassen Sie sich keineswegs, egal zu welcher Uhrzeit, unter Druck setzen und lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein. Ziehen Sie bei Bedenken Verwandte, Vertrauenspersonen oder die Polizei in Ihre Entscheidungen mit ein. Legen Sie hierfür den Telefonhörer auf und wählen Sie mit der 110 den Polizeinotruf. Drücken Sie NICHT die Rückruftaste, ansonsten landen Sie wieder bei den Betrügern. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie einen Betrug am Telefon erkannt haben. Weitere Informationen und Präventionstipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Stuttgart Pressestelle Telefon: 0711 8990-1111 E-Mail: stuttgart.pressestelle@polizei.bwl.de Bürozeiten: Montag bis Freitag 06.30 Uhr bis 18.00 Uhr Außerhalb der Bürozeiten: Telefon: 0711 8990-3333 E-Mail: stuttgart.pp@polizei.bwl.de http://www.polizei-bw.de/