Blauäugig zum Mittäter von bandenmäßigem Betrug geworden – Landespolizei warnt mit neuem Videoclip

Der junge Mann im Interview erinnert sich noch gut daran, wie er an den lukrativen Nebenjob gekommen ist. Vor der Kamera erzählt er, dass im Netz auf eine Job-Anzeige geantwortet hatte. In dem naiven Glauben als Kurierfahrer zu arbeiten: "Es ging um Lieferungen, irgendwas: Sachen halt!" Dieser vermeintlich lukrative Nebenjob führte ihn schließlich direkt ins Gefängnis: blauäugig war er von Betrügern als "Abholer" beim gewerbs- und bandenmäßigen Betrug angeworben worden. "Misstrauisch? Jetzt im Nachhinein. Aber die hatten für alles ne´ verdammt gute Erklärung!", erinnert sich der Protagonist. "Die Darstellung im Filmclip ist realistisch", erklärt Dennis Schneider, im Landespolizeiamt zuständig für Soziale Medien. "Durch die Vernehmung festgenommener Abholer wissen wir, dass diese im Netz auf der Suche nach Minijobs waren. Über Kleinanzeigen sind sie an angebliche Kurierdienste gelangt, hinter denen sich aber tatsächlich Tätergruppen verbargen." Um Seriosität vorzutäuschen, bedienten sich die Täter der Namen und Logos existierender Firmen. Eine attraktive Vergütung und ein in Aussicht gestellter Arbeitsvertrag machten diese Arbeitsangebote interessant. Die Rolle des reingelegten Mittäters hat im Polizei-Clip der Kieler Schauspieler Simon Burghardt übernommen, der sonst auf der Bühne des Werftparktheaters zu sehen ist.Gedreht wurde im Polizeigewahrsam in der Kieler Blumenstraße. "Mit dem Hauptdarsteller und seiner nachvollziehbaren Schilderung kann man sich leicht identifizieren. Unser Ziel ist es diese miese Masche so bekannt zu machen, dass die Betrüger es nicht mehr schaffen auf diese Weise Abholer anzuwerben und Menschen zu Mittätern zu machen", erklärt Stephan Genz von der Zentralstelle Prävention im Landespolizeiamt. Der Beitrag ist Ergebnis ist in Zusammenarbeit von Landespolizeiamt, Landeskriminalamt und dem Landespräventionsrat entstanden und soll jetzt über die Sozialen Netzwerke möglichst weite Verbreitung finden. Genau dort im Netz, wo nach Erkenntnissen der Ermittler Werber und Geworbene aufeinandergetroffen sind. Der Film ist ab sofort unter anderem hier auf dem Youtube-Kanal der Landespolizei abrufbar: t1p.de/kurierabzocke Weitere Informationen zu verschiedenen Betrugsmaschen und Tipps sich vor ihnen zu schützen gibt es auf www.polizeiberatung.de und der Webseite der Landespolizei. Hintergrund Falsche Polizeibeamte: Falsche Polizeibeamte versuchen ältere Menschen am Telefon durch Warnungen vor angeblich bevorstehenden Einbrüchen zu verunsichern und davon zu überzeugen, ihr Bargeld und ihre Wertgegenstände zur Sicherung an ihre Komplizen zu übergeben. Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein hat zur Bekämpfung des Phänomens "Falsche Polizeibeamte" schon vor zwei Jahren eine Ermittlungsgruppe eingesetzt. Die Ermittlungen haben bereits zu mehreren Festnahmen von Abholern und deren Hintermännern geführt. Es ist auch schon zu Verurteilungen zu hohen Haftstrafen gekommen. Rückfragen bitte an: Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration Schleswig-Holstein Landespolizeiamt Dennis Schneider Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mühlenweg 166 24116 Kiel Telefon: +49 431 160-61428 E-Mail: pressestelle.kiel.lpa@polizei.landsh.de