Erneuter „Telefonbetrug“ – Ermittler nehmen falsche Kriminalbeamte auf frischer Tat fest – Polizei warnt vor Trickbetrügern

08.02.2021, PP Niederbayern Erneuter „Telefonbetrug“ – Ermittler nehmen falsche Kriminalbeamte auf frischer Tat fest – Polizei warnt vor Trickbetrügern STRAUBING, PASSAU. Wiederholt ist es den Ermittlern der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern gelungen, Mitglieder der sog. „Call-Center-Betrüger“ festzunehmen. Am Donnerstag, 04.02.2021, gingen kurz nach 14.00 Uhr nach umfangreichen Ermittlungen in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regensburg und nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit von Zivilkräften der Niederbayerischen Polizei zwei Tatverdächtige ins Netz. Am vergangenen Mittwoch, 03.02.2021, wurde eine 80-jährige Rentnerin aus dem östlichen Stadtgebiet von Straubing mit dauernden Telefonanrufen eines angeblichen BKA-Beamten (Bundeskriminalamt) belästigt. Der Anrufer, der sich als Tobias Köster ausgab, erkundigte sich bei der Seniorin u. a. nach Bargeld und Wertgegenständen, dieses galt es vor Einbrechern in Sicherheit zu bringen, so der falsche Ordnungshüter. Erfreulicherweise fiel die Rentnerin nicht auf die Trickbetrüger herein und verständigte umgehend die Polizeieinsatzzentrale über Notruf „110". Auch bei den darauffolgenden Ermittlungen unter Einsatzführung der Kriminalpolizeiinspektion Niederbayern unterstützte die Rentnerin die Beamten vorbildlich und tatkräftig. Am Donnerstagnachmittag (04.02.2021) erschien schließlich ein „falscher Polizeibeamter“ an der Wohnungstüre der Rentnerin, um das vereinbarte Bargeld und weitere Wertgegenstände abzuholen. Statt die Beute in Empfang nehmen zu können, haben Straubinger Zivilbeamte der Operativen Ergänzungsdienste in Zusammenarbeit mit weiteren Zivilkräften der Kriminalpolizei Niederbayern einen der Geldabholer an der Wohnungstüre festgenommen. Wenig später konnte auch dessen Komplize, der zwischenzeitlich in einem Auto in Tatortnähe wartete, dingfest gemacht werden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg wurden die beiden Männer, ein 35-jähriger Syrer und ein 23-jähriger Italiener , die beide aus dem Raum Stuttgart bzw. Leonberg stammen, bereits am Freitag (05.02.2021) dem Haftrichter beim Amtsgericht Regensburg vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs. Das Duo wurde in verschiedene niederbayerische Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Bei einer vom Amtsgericht Regensburg angeordneten Durchsuchung an den Wohnadressen der Festgenommenen wurde zudem in einer Stuttgarter Wohnung eine geringe Menge Marihuana aufgefunden und sichergestellt. Wählen Sie den Notruf „110“ – Handeln Sie nicht eigenmächtig Überlegt und besonnen handelte die Seniorin im vorliegenden Fall. Nicht nur, dass die Frau rechtzeitig den Notruf „110“ wählte, auch durch ihr besonnenes Handeln war es möglich, rechtzeitig die notwendigen Ermittlungen einzuleiten und letztendlich die Abholer festnehmen zu können. Vorsicht vor vermeintlich „lukrativen“ Jobangeboten Weitere Links Erfolgreiche Ermittlungen gegen „Call-Center“-Betrüger – mehrere Festnahmen in der Türkei » Internationaler Schlag gegen Callcenter-Betrüger - Gemeinsame Aktion deutscher und kosovarischer Polizei- und Sicherheitsbehörden - Beuteschaden in Millionenhöhe » Auf den einschlägigen Jobbörsen im Internet oder über Annoncen in den Tageszeitungen wird nicht selten mit dem „schnell verdienten Geld“ geworben. Die Angebote wirken auf den ersten Blick seriös, der vermeintliche Arbeitgeber wirbt mit täuschend echt wirkenden Arbeitsverträgen. Wie in diesem oder ähnlichen Fällen soll die Tätigkeit bspw. in der Entgegennahme von Waren, Geld oder sonstigen Wertsachen bestehen und diese dann den vorherigen Absprachen entsprechend weitertransportiert werden. Die Kurierdienste bzw. Abholer sind in solchen Fällen das letzte aber unbedingt notwendige Glied in der Bandenstruktur um die Betrugstaten letztendlich zu vollenden, d. h. Geld oder Wertsachen an die Hintermänner weiterzuleiten. Neben den möglichen zivilrechtlichen Forderungen machen sich die Kuriere u. U. wegen Geldwäsche, Beihilfe zum Betrug oder sogar als Mittäter der Betrugsbanden strafbar. Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt in diesem Zusammenhang davor, derartige Jobangebote leichtfertig und ohne weiteres Hinterfragen anzunehmen. Linksammlung Statt Nebenverdienst Gefängnis - Landespolizei Schleswig-Holstein Medienkontakt: Polizeipräsidium Niederbayern, Tel. 09421/868-1014 Veröffentlicht: 08.02.2021, 13.30 Uhr