Taschendieb im Discounter/“PC-Service“ überrumpelt Rentner
In den heimischen Discountern des Kreises lauern weiter Taschendiebe. Am Freitagmittag haben sie eine 50-jährige Kundin in einem Geschäft an der Lindenstraße bestohlen. Die Frau hatte gegen 11.45 Uhr eine Münze für den Einkaufswagen aus dem Portemonnaie genommen. Dann steckte sie ihre Börse in ihre Tasche und hängte diese vorn an den Haken des Einkaufswagens. Um 12.15 Uhr stand sie ohne Geldbörse an der Kasse. Sie hatte in der Zwischenzeit keine verdächtige Beobachtung gemacht.
Die Polizei rät dringend, Wertsachen beim Einkauf dicht am Körper zu tragen - am besten in Innentaschen von Jacken oder Mänteln. Täter wissen genau, dass vor allem Frauen ihre Geldbörsen beim Einkaufen in den Einkaufswagen legen - mit oder ohne Korb oder Handtasche. Das Vertrauen im heimischen Discounter "um die Ecke" ist groß. Doch niemand behält seinen Wagen beim Einkaufen immer im Blick und die Diebe gehen äußerst geschickt vor. Die Täter müssen ihre Opfer nur lange genug beobachten, um dann im entscheidenden Augenblick blitzschnell und geübt zuzugreifen.
Ein 68-jähriger Meinerzhagener ist am Donnerstag einem PC-Betrüger auf den Leim gegangen. Meist stellen sich die Anrufer als Mitarbeiter von Microsoft vor und behaupten, der Rechner ihres Opfers sei von einem Virus befallen. Auch der nur gebrochen Deutsch sprechende Anrufer in Meinerzhagen warnte vor Viren. Er drohte dem Rentner, dass sein Microsoft-Betriebssystem samt Konto gesperrt würde, wenn er keinen Fernzugriff auf seinen Computer bekomme.
Der erstaunte und besorgte Meinerzhagener willigte ein und gewährte den Zugriff. Er scannte auf Anweisung seinen Ausweis und seine Kreditkarte ein. Etwa eine Stunde lang "arbeitete" der vermeintliche Service-Mitarbeiter an dem Rechner. Zum Abschluss nahm der Anrufer für seine Dienste die Codes von zwei Guthaben-Karten entgegen, die das Opfer extra im Supermarkt besorgte. Dafür versprach er dem Meinerzhagener eine "lebenslange PC-Unterstützung, Wartung und Schutz vor Viren". Erst beim abendlichen Telefongespräch mit Verwandten wurde dem 68-Jährigen klar, dass er einen Fehler begangen hatte. Am nächsten Tag ging er zur Polizei und erstattete Anzeige wegen Betrugs.
Der Trick ist alt: Seit Jahren klappern die meist nur Englisch sprechenden Betrüger telefonisch ihre Opfer ab. Die Wahrscheinlichkeit, einen Computer-Nutzer mit Problemen zu erwischen, ist groß. Mit penetranter Hartnäckigkeit überzeugen sie ihre Opfer, ihnen einen Fernzugriff auf ihren Rechner zu gewähren. Doch dort suchen sie nicht nach Fehlern, sondern nach Zugriffsmöglichkeiten auf Bankkonten oder Zahlungsdienste. Natürlich können die Täter so auch spielend Schadsoftware installieren. Oder sie überreden ihre Opfer, einen teuren Wartungsvertrag abzuschließen. Oft bemerken die Opfer erst viel später, was passiert ist.
Die Polizei warnt: Wenn sich ein angeblicher Microsoft-Mitarbeiter meldet, legen Sie am besten gleich wieder auf. Seriöse Unternehmen überraschen Computer-Nutzer nicht mit derartigen Anrufen. Geben Sie keine privaten Daten wie Ausweis- oder Kreditkarten-Nummern heraus. Gewähren Sie Unbekannten keinerlei Zugriff auf ihren Computer. Ist es bereits geschehen: Sofort Stecker Netzwerk-Verbindung trennen und das Gerät von einem wirklichen Fachmann prüfen lassen! Ändern Sie sämtliche Kennwörter. Informieren Sie Banken oder Zahlungsdienste, an dessen Daten die Täter gelangt sein können! Lassen Sie Kreditkarten sperren. Sollten Abbuchungen erfolgt sein, so kommt es wirklich auf Minuten an. Das Zeitfenster, um Buchungen zu stornieren, ist minimal. Tage später lässt sich nichts mehr ändern.
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