Landesportal – Polizeibedienstete helfen bei der Bekämpfung der Schweinepest

Polizeibedienstete helfen bei der Bekämpfung der Schweinepest (© Polizei Sachsen) Über 50 Polizistinnen und Polizisten haben an der sächsisch-polnischen Grenze nach toten Wildschweinen gesucht. Beim Streifen durchs Dickicht mussten sie so einiges beachten. Auf der Suche nach toten Wildschweinen helfen Polizeibedienstete des Freistaates Sachsen (© Polizei Sachsen) Bereits seit Oktober 2020 ist es gewiss: Die Afrikanische Schweinepest ist auch in Sachsen angekommen. Die Landesdirektion erließ daraufhin eine Verfügung zum Schutz gegen die Schweinepest und ergriff viele weitere Maßnahmen. Im Landkreis Görlitz wurden ein „gefährdetes Gebiet“ und eine sogenannte Pufferzone (siehe Karte) eingerichtet. Im gefährdeten Gebiet wurde die Schweinepest bisher mehrfach an verendeten und entnommenen Wildschweinen festgestellt, sodass nicht von einer Entwarnung gesprochen werden kann. Neben einem errichteten Schutzzaun führen überwiegend die zuständigen Jäger regelmäßige Suchaktionen zur Einschätzung der Seuchensituation in bestimmten kritischen Bereich durch. Hierbei wird der Wald flächenhaft und punktuell nach toten Tieren abgesucht, die dann auf den Erreger der Afrikanischen Schweinepest getestet werden. Zu einer größer angelegten, sogenannten Fallwildsuche – bereits die vierte dieses Jahr, wobei tageweise bis zu 150 Helfer teilnehmen –, entsandte die sächsische Polizei am 18. und 19. März insgesamt 55 Beamtinnen und Beamte der Bereitschaftspolizei zur Unterstützung. Eingewiesen wurden die Polizeibediensteten von ortskundigen Revierförstern des Forstamtes, die selbst kontinuierlich den Wald nach toten Tieren absuchen. Die Suche umfasste etwa 900 Hektar Wald und war gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint. Denn beim „Streifen durchs Dickicht“ mussten die Kolleginnen und Kollegen so einiges beachten. Allen voran war es wichtig, dass lebende Tiere nicht aufgeschreckt und verscheucht werden. Tragen diese Tiere den Krankheitserreger bereits in sich, sollen sie im bekannten, gefährdeten Gebiet bleiben und die Schweinepest nicht in andere Gegenden hinaustragen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Tiere derzeit Junge haben. Eine ältere, erfahrene Bache, die ihre Frischlinge in Gefahr wähnt, kann zur Gefahr für einen Menschen werden. Darüber hinaus handelt es sich bei dem Waldgebiet, das am Donnerstag und Freitag durchsucht wurde, um ein schwer begehbares Gelände mit vielen Feuchtgebieten und Seen. Dieses Areal nutzen die an der Afrikanischen Schweinepest erkrankten Tiere, um sich zu verstecken oder abzukühlen, nachdem sie sich von der Rotte abgesondert haben. Ist ein Tier erkrankt, verstirbt es in den meisten Fällen nach einem kurzen Krankheitsverlauf von einer Woche. Nach einer Belehrung konnten die Polizistinnen und Polizisten gemeinsam mit den Jägern die Suche beginnen. Dabei laufen alle in einer Linie, mit wenigen Metern Abstand durch das Dickicht und suchen den Boden gezielt auf verendete Wildschweine, Knochen oder Weichteile ab. Sobald jemand etwas findet, wird der Trupp gestoppt und ein Bergeteam wird aktiviert. Dieses lokalisiert den Fund mit GPS-Daten. Zu diesem Team gehört auch ein amtlicher Tierarzt, der überprüft, ob es sich bei etwaigen Resten wirklich um ein Wildschwein handelt. Danach wird der Fund teilweise oder komplett aus dem Wald geborgen und zum Testen an die Landesuntersuchungsanstalt nach Dresden geschickt. Der Tagesabschluss für das Team war dann noch einmal ungewöhnlich. Jedes Fahrzeug und auch die Schuhe aller Polizistinnen und Polizisten mussten gereinigt und desinfiziert werden. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Niemand soll den Erreger der Schweinepest aus dem gefährdeten Gebiet hinaustragen. Der Erreger ist nämlich sowohl an Kadaverresten, als auch an jedem anderen Gegenstand über einen Zeitraum bis hin zu mehreren Wochen überlebensfähig. Im Ergebnis machte der Suchtrupp am Donnerstag insgesamt sieben Stellen mit den Resten toter Wildschweine aus. Die Testergebnisse stehen noch aus. Es wird mit etwa zwei bis drei Tagen gerechnet, bis die Ergebnisse vorliegen. Auf wütende Bachen sind die Kolleginnen und Kollegen nicht gestoßen, sodass niemand verletzt wurde. Impressionen der Fallwildsuche Einweisung der Polizeibediensteten vor der Suche Suche im Wald Suche im Wald Desinfektion des Fahrzeuges Desinfektion der Schuhe Karte des gefährdeten Gebietes und der Pufferzone zurück zum Seitenanfang