(KA) Karlsruhe – Senioren im Visier von Schockanrufern

In den letzten beiden Wochen wurden im Stadt- und Landkreis Karlsruhe wieder verstärkt Senioren von Telefontätern kontaktiert und mit schockierenden Nachrichten belästigt. Es handelt sich um Taten der sogenannten Schockanrufer. Am Donnerstag wurde eine Seniorin durch einen Schockanruf dazu gebracht einem Unbekannten 30.000 Euro zu übergeben. Ein Schaden konnte am Mittwoch nur knapp verhindert werden, da einer Seniorin das Geld bei der Bank nicht ausbezahlt wurde. Die Anrufer geben sich als Polizeibeamte, Staatsanwälte, Rechtsanwälte oder als Angehörige oder Bekannte aus und spielen den älteren Damen oder Herren am Telefon einen Notfall oder schweren Unfall vor, bei dem Menschen getötet oder schwer verletzt wurden. Ihr Angehöriger, ob Tochter, Sohn, Enkel oder der gute Bekannte, hätte diesen Unfall verursacht und muss nun mit einer Untersuchungshaft rechnen, die jedoch durch die Zahlung einer Kaution abgewandt werden kann. Die Angerufenen werden aufgefordert diese oftmals hohen Geldbeträge für ihre Angehörigen aufzubringen. Durch die Unfallnachrichten werden die Senioren geschockt und regelrecht traumatisiert. Völlig aufgewühlt und oftmals gesundheitlich selbst kurz vor einem Zusammenbruch, versuchen die Opfer nun selbstverständlich ihren Angehörigen zu helfen und fallen auf die Masche des Schockanrufers herein. Es werden den Opfern konkrete Namen von Polizeibeamten und Polizeirevieren im örtlichen Bereich genannt, die angeblich mit der Sache befasst sind. Unterstützt werden die angeblichen polizeilichen Anrufe durch eine auf dem Telefondisplay angezeigte Telefonnummer 666... die tatsächlich zur Amtsleitung des Polizeipräsidiums Karlsruhe gehört. Ist das geforderte Geld nicht zuhause verfügbar, werden die Senioren aufgefordert das Geld bei der Bank abzuheben und danach an einen Abholer zu übergeben. Unter keinen Umständen darf bei der Bank über diese Kautionszahlung gesprochen werden. Am besten, so wird es den Senioren von Täterseite angetragen, man erklärt bei den Bankmitarbeitern, dass das Geld für eine Handwerkerrechnung, einen Autokauf oder für die Auszahlungen an die Kinder sein sollte. Erhalten Sie solch einen Anruf hinter dem eine Geldforderung steht, dann müssen Sie davon ausgehen, dass Sie einen Betrüger am Telefon haben. Ihre Polizei rät Ihnen dringend: - Legen Sie den Hörer auf und beenden Sie das Gespräch. Lassen Sie sich nicht auf das weitere Gespräch ein. - Sprechen Sie einen Nachbarn, Mitbewohner, Verwandten oder Bekannten an, schildern Sie ihm/ihr den Vorgang und bitten Sie um Hilfe. - Rufen Sie ihre Tochter, Sohn, Enkel oder ihren Bekannten selbst an und überzeugen sie sich von dem geschilderten Sachverhalt. - Rufen Sie ihr örtliches Polizeirevier/Polizeiposten oder die 110 an und schildern Sie den Vorgang. - Sind Sie bereits bei der Bank, dann lügen Sie nicht für die Täter. Nennen Sie bei der Bank den wahren Grund Ihrer Geldabhebung. Die Polizei wird Sie niemals zur Verschwiegenheit oder Geheimhaltung verpflichten und die Bankmitarbeiter sind ebenfalls um Ihr Wohl und Schadensverhinderung bemüht. - Übergeben Sie niemals Geld oder persönliche Gegenstände an einen Abholer. Dieter Werner, Pressestelle Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Karlsruhe Telefon: 0721 666-1111 E-Mail: karlsruhe.pp.sts.oe@polizei.bwl.de http://www.polizei-bw.de/