BPOLD FRA: Von gefälschten Gesundheitszeugnissen, Finanzbetrügern und großzügigen Chefs
Das Muttertags-Wochenende hielt für die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt wieder einige interessante Fälle bereit.
Bei einem Zwischenstopp in Frankfurt verhafteten Fahnder der Bundespolizei am 8. Mai einen 45-jährigen zyprischen Staatsangehörigen im Abfluggate nach Larnaca/Zypern. Der Mann wollte eigentlich von Paris über Frankfurt in sein Heimatland reisen.
Die deutschen Justizbehörden suchten seit Dezember 2020 in einem Betrugsfall mit Haftbefehl nach dem Mann. Gemeinsam mit einem Komplizen soll er einen Dritten zwischen Mai und September 2017 um mehr als 16.000 Euro erleichtert haben. Die beiden mutmaßlichen Betrüger gaukelten dem arglosen Mann vor, eine Online-Handelsplattform für Devisen zu betreiben. Nachdem der Geschädigte seinen vermeintlichen Investitionsbetrag überwiesen hatte, behielten die Männer das Geld allerdings für sich.
Der Zypriote sitzt nun in Untersuchungshaft. Ihm droht eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.
Am 9. Mai ging den Bundespolizisten ein mit Haftbefehl gesuchter Bulgare ins Netz. Er wurde unmittelbar bei seiner Ankunft aus Sofia/Bulgarien am Flugzeug verhaftet.
Der 29-Jährige hatte im Juli 2020 nachweislich das Wehrgangsdach im Rosengarten der Stadt Nürnberg vorsätzlich beschädigt und sich im August 2020 trotz eines bestehenden Hausverbotes im Hauptbahnhof Nürnberg aufgehalten. Das zuständige Gericht verurteilte ihn daraufhin wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch zu einer Gesamtgeldstrafe von 140 Tagessätzen á 30 Euro.
Der Verurteilte konnte die Strafe bei seiner Verhaftung aufgrund Geldmangels nicht selbst begleichen. Sein Chef ersparte dem Mann schließlich 140 Tage Gefängnis, denn er zahlte den Betrag kurzerhand bei einer bayrischen Landespolizeidienststelle ein.
Ebenfalls am 9. Mai leitete die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt Ermittlungsverfahren wegen des Gebrauchs unrichtiger Gesundheitszeugnisse gegen ein deutsches Pärchen ein. Die 24-jährige Frau und ihr 25 Jahre alter Begleiter wollten nach Lanzarote fliegen, als sie bei der Luftsicherheitskontrolle ohne den erforderlichen Mund-Nasen-Schutz angetroffen wurden. Der kontrollierenden Streife legten sie daraufhin entsprechende Atteste einer Hamburger Orthopädin vor.
Da die beiden Reisewilligen ihren Wohnort allerdings in Göttingen bzw. Hannover haben, kamen den Beamten weitere Zweifel an der Echtheit der ärztlichen Bescheinigungen. Bei einer eingehenden Überprüfung auf der Wache erhärtete sich dieser Verdacht.
Die Bundespolizei beschlagnahmte die Schriftstücke und leitete entsprechende Ermittlungsverfahren ein. Den beiden Deutschen droht nun eine Geldstrafe und im schlimmsten Fall eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr.
Darüber hinaus muss das Pärchen auch mit einem Bußgeld wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz rechnen.
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