POL-AK NI: Vernehmungslehre in Wissenschaft und Praxis / Polizeiakademie Niedersachsen veranstaltet Symposium um wichtige Impulse für die polizeiliche Aus- und Fortbildung zu gewinnen
Die Vernehmungstätigkeit ist eine der wichtigsten und zugleich auch anspruchsvollsten Aufgaben polizeilicher Arbeit. Aus der Vielschichtigkeit der Anforderungen heraus ergibt sich daher auch eine besondere Berücksichtigung dieser Kernkompetenz polizeilicher Tätigkeit bei der Aus- und Fortbildung der Polizei.
Mit dem jetzt durchgeführten "1. Symposium Vernehmungslehre" legt die Polizeiakademie Niedersachsen einen wichtigen Grundstein, um regelmäßig die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse unterschiedlicher Disziplinen sowie die praxisbezogenen Anforderungen und daraus resultierende best practice-Beispiele zu diesem Thema zu erörtern. Ziel ist es, das empirische Wissen zu bündeln und in Form von Standards zusammenzufassen, aber auch für erforderliche Spezialisierungen praxiswirksam umzusetzen.
Das Spektrum der Vernehmungstätigkeit umfasst alle Bereiche des polizeilichen Alltags. Dabei ist das polizeiliche Gegenüber meist Zeuge oder Zeugin eines Geschehens, Beschuldigte oder Beschuldigter, Opfer oder auch Täter bzw. Täterin. Das Alter, die Herkunft und auch die emotionale Belastung der Aussagepersonen erfordern von Vernehmenden ein ganzheitliches kriminalistisches und psychologisches Geschick, um bedeutsame Informationen zu einem bestimmten Sachverhalt zu erlangen.
Gesellschaftliche Veränderungen und Änderungen im Kriminalitätsverhalten machen eine regelmäßige Überprüfung der bestehenden Erkenntnisse und der Ausbildungsstandards erforderlich.
Das Symposium dient dazu, Akteure aus Wissenschaft und Praxis zusammenzubringen um den aktuellen Forschungsstand, Fragen zu Aus- und Fortbildung sowie das Zusammenwirken verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen zu diskutieren und dabei auch Erkenntnisse für eine Verbesserung der Ermittlungskompetenz zu gewinnen.
In seiner Begrüßungsrede hat der Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen Carsten Rose die Bedeutung der Verknüpfung von anwendungsbezogener, wissenschaftlicher Theorie mit den Erfahrungen aus der Praxis hervorgehoben: "Die Möglichkeit zu einer spezifischen und professionsübergreifenden Form der Zusammenarbeit hat besonders eine Polizeiakademie. Hier verknüpfen sich Kernkompetenzen unmittelbar - auf direktem Wege."
Das zweitägige, in rein digitaler Form durchgeführte Symposium vom 31.05. bis 01.06.2021 beschäftigte sich inhaltlich u.a. mit Fragen zur Bedeutung Interkultureller Kompetenz in polizeilichen Vernehmungen, Lehrkonzepten zur Vernehmungsfortbildung für erfahrene Ermittlerinnen und Ermittler, Fragen zur digitalen und technologischen Zukunft der Vernehmungs- und Ermittlungstätigkeit sowie den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich der Vernehmungslehre.
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Sara Haack
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