Freitreppe am Schlossplatz erstmals gesperrt – Polizeieinsatz in der City
Die Freitreppe zum kleinen Schlossplatz in der Stuttgarter Innenstadt wurde in der Nacht zum Donnerstag ab 20.00 Uhr gesperrt. Sie soll zunächst auch die folgenden beiden Wochenenden, jeweils Freitag- und Samstagnacht abgesperrt werden. Zusätzlich wird jeweils ein Sichtschutz installiert.
Die Sperrung ist eine Reaktion auf die Auseinandersetzungen in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai 2021, als es zu Provokationen und Beleidigungen gegen Einsatzkräfte aus einer Menge von mehreren hundert jungen Menschen im Bereich der Freitreppe kam.
Die Polizei war nun in der Nacht zum Fronleichnamstag im Rahmen ihrer Sicherheitskonzeption Stuttgart präsent und besonders auch mit vielen Kommunikationsteams im Einsatz. Friedfertiges Publikum, vor allem junge, mutmaßlich zu Provokationen neigende und bereite Menschen, sollten angesprochen und vor allem über polizeiliche Arbeit und Maßnahmen aufgeklärt werden. Ein abgestimmtes Vorgehen, unter anderem mit der Mobilen Jugendarbeit in Stuttgart, bietet hier ein starkes und breites Kommunikationsangebot im Verbund.
Die Polizei sprach am Abend und in der Nacht (Stand: 01.00 Uhr) insgesamt rund 250 Personen im Rahmen von Informationsgesprächen an. Es gab keine Anlässe, um mit konkret polizeilichem Handeln einzuschreiten oder Maßnahmen gegen Störer zu treffen. Es kam im unmittelbaren Bereich rund um die Freitreppe nahe des Schlossplatzes zu keinerlei Anzeigen oder nennenswerten Vorkommnissen. Die Einsatzleitung stellte fest, dass sich kaum Personen in der Innenstadt aufhielten, deretwegen es am vergangenen Wochenende zu dem bekannten Einsatzanlass kam.
Insgesamt kann die erste Nacht mit und rund um die gesperrte Freitreppe als ruhig und geordnet, als friedlich und entspannt bezeichnet werden.
Wie schnell sich in der Nacht jedoch Solidarisierungs- bzw. Neugiereffekte ergeben und aufschaukeln können, zeigte dennoch ein Vorkommnis das seinen Ausgang am Schillerplatz hatte. Dort kam es gegen 0.15 Uhr am Donnerstagmorgen wegen einer Wodkaflasche zu einer Auseinandersetzung zwischen bis zu sieben jungen Männern mit Schlägen mutmaßlich ins Gesicht und einem Fußtritt gegen einen 32-Jährigen.
Der 22 Jahre alte mutmaßliche Täter flüchtete vom Schillerplatz auf die Königstraße und wurde dort von Beamten der Einsatzhundertschaft sofort erkannt und festgenommen. Bei dieser Festnahme auf der Königstraße und der Sachverhaltsaufklärung am Schillerplatz wurden die Polizeibeamten in Windeseile von einer Gruppe von bis zu 40 jungen Männern umstellt und beobachtet. Zum Bedrängen der Polizei, wie es zurückliegend schon stattgefunden hat, kam es hier, möglicherweise auch aufgrund der rasch hinzukommenden Einsatzkräfte, glücklicherweise nicht.
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