Einsatz nach lebensgefährlichen Messerstichen – Polizeibeamte retten 24-Jährigem das Leben – Würdigung durch Polizeivizepräsident
15.06.2021, PP Unterfranken
Einsatz nach lebensgefährlichen Messerstichen – Polizeibeamte retten 24-Jährigem das Leben – Würdigung durch Polizeivizepräsident
Foto mit den Geehrten der 43. BPH/USK Nürnberg
„Man braucht kein Hellseher sein, um zu wissen, dass der Mann den Weg ins Klinikum vermutlich nicht überlebt hätte“. (behandelnder Arzt)
ASCHAFFENBURG. Im wahrsten Sinne des Wortes zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren Polizeibeamte der 43. BPH/USK, als sie Mitte April bei einem durch Messerstiche Schwerstverletzten Erste Hilfe leisteten und zudem den Tatverdächtigen an Ort und Stelle festnahmen. Polizeivizepräsident Martin Wilhelm nahm dies gemeinsam mit weiteren Führungskräften gerne zum Anlass, den vorbildlichen Einsatz der Beamten persönlich zu würdigen.
24-Jährigen mit Messer lebensgefährlich verletzt
Wie bereits berichtet, war es am Freitag, den 16. April 2021, gegen 19:00 Uhr in der Deutsche Straße zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Männern gekommen, in deren Verlauf ein 23-Jähriger mit einem Messer auf seinen ein Jahr älteren Kontrahenten eingestochen hatte. Mit lebensgefährlichen Verletzungen hatte sich das Opfer mit einem Begleiter in ein Fahrzeug gerettet und war vom Ort des Geschehens geflüchtet. Der Tatverdächtige war ihm mit seinem Pkw gefolgt.
„Die Einsatzbewältigung war in allen Belangen vorbildlich. Sie zeigt die hohe Professionalität unserer Einsatzkräfte.“ (Polizeivizepräsident Martin Wilhelm)
Akuter Blutverlust - lebensrettende Erste Hilfe
In der Deschstraße traf der Flüchtende auf ein Einsatzfahrzeug der Polizei. Der 24-jährige Schwerstverletzte stoppte seinen Wagen und machte mit letzten Kräften auf seine Notsituation aufmerksam. Beamte des Unterstützungskommandos der Bayerischen Bereitschaftspolizei, die an diesem Abend für das Demonstrationsgeschehen in Aschaffenburg eingesetzt waren, erkannten umgehend die Notwendigkeit sofortigen Handelns. Sie halfen dem Mann aus dem Fahrzeug, legten ihn auf den Boden und begannen, die schwersten Schnitt- und Stichverletzungen am gesamten Körper zu versorgen. Mit Tourniquets und medizinischen Bandagen stoppten die Polizisten die akuten lebensgefährlichen Blutungen. Währenddessen alarmierten andere Kollegen den Rettungsdienst und Notarzt.
„Als ausgebildeter Rettungsassistent kann ich mich auch praktisch gut in diese kritische Situation hineinversetzen. Meine absolute Hochachtung vor dieser Leistung.“
(Kriminalrat Johannes Streib, stv. Leiter des Sachgebiets Kriminalitätsbekämpfung beim PP Unterfranken, ausgebildeter und ehrenamtlich tätiger Rettungsassistent)
Polizisten bewahren Opfer vor dem Verbluten
Mitarbeiter des Rettungsdienstes und ein Notarzt übernahmen die weitere Versorgung des 24-Jährigen, der letztlich einige Liter Blut verloren hatte. Nach erfolgter Stabilisierung des inzwischen bewusstlosen Patienten wurde dieser in ein Krankenhaus gebracht und nach einer längeren Notoperation auf die Intensivstation verlegt. Wäre es den Polizisten nicht sofort gelungen die Blutungen zu stoppen, wäre der Verletzte – aus Sicht der behandelnden Ärzte - mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vor Ort verstorben. Zwischenzeitlich geht es – nach polizeilicher Kenntnis - dem 24-Jährigen den Umständen entsprechend relativ gut.
„Die Beschulung zur Versorgung lebensbedrohlicher Blutungen und die Tatsache, dass wir unsere Einsatzkräfte mit einem Tourniquet ausgestattet haben, hat bereits mehreren Menschen in Unterfranken das Leben gerettet.“
(Polizeidirektor Michael Libionka, Leiter Aus- und Fortbildung beim PP Unterfranken und Beauftragter für das polizeiliche Einsatztraining der Bayer. Polizei)
Festnahme des Tatverdächtigen an Ort und Stelle – U-Haft angeordnet
Der Tatverdächtige wurde von weiteren USK-Beamten vor Ort in der Deschstraße angehalten und vorläufig festgenommen. Noch am Abend hatte die Kriminalpolizei Aschaffenburg unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg die Ermittlungen übernommen. Der Tatverdächtige wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der einen Untersuchungshaftbefehl wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erließ. Die Ermittlungen der Kripo dauern an.