Das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein warnt vor neuer Schockanruf-Variante.
Betrugsanrufe, überwiegend zum Nachteil älterer Menschen, reißen nicht ab. In schneller Abfolge entwickeln Betrüger immer wieder neue, perfide Varianten. Neben den bekannten Maschen "Falscher Polizeibeamter", "Enkeltrick" oder "Gewinnversprechen" geben sich die Täter in einer aktuellen Anrufwelle in Schleswig-Holstein als Ärzte oder Krankenhausmitarbeiter aus.
Die Anrufer gaukeln den Angerufenen eindringlich und dramatisch vor, dass ein naher Angehöriger schwer, zum Beispiel an Corona, erkrankt sei und nur ein teures Medikament ihn retten könne, dass noch gar nicht zugelassen und deshalb nur für sehr viel Geld zu beschaffen sei. Es werden bis zu EUR 40.000 gefordert.
Am vergangenen Wochenende erhielt die Polizei Kenntnis von einer Vielzahl solcher Schockanrufe bei vorwiegend Seniorinnen und Senioren in den Kreisen Schleswig-Flensburg, Nordfriesland und in Flensburg. Aber auch in Kiel und im Kreisherzogtum Lauenburg ist es in jüngster Vergangenheit zu solchen Anrufwellen gekommen. Pro Tag werden dabei immens viele Personen angerufen, was die große Anzahl an bekannt gewordenen Versuchstaten erklärt.
Das Verhältnis zwischen Versuchen und vollendeten Delikten zeigt allerdings deutlich, dass viele ältere Menschen die Tricks der Betrüger kennen und nicht auf diese hereinfallen.
In den rund 80 bekannten Fällen haben die Angerufenen vorbildlich reagiert, kontaktierten ihren vermeintlich todkranken Angehörigen und deckten so den Schwindel auf. Anschließend informierten sie die Polizei. In drei Fällen allerdings sind die Täter leider doch erfolgreich gewesen und die Geschädigten haben Bargeldbeträge an Abholer ausgehändigt.
Die Polizei rät: Seien Sie misstrauisch bei Anrufen, bei denen es um Leben und Tod oder bedeutende Sachwerte und damit verbundener Geldforderungen am Telefon geht. Beenden Sie umgehend das Gespräch und informieren Sie Ihre Angehörigen und die Polizei über den Polizeinotruf 110.
Weitere wichtige Hinweise und Tipps der Polizei finden Sie unter www.polizei-beratung.de .
Bitte informieren Sie auch Ihre Familie, Nachbarn und Freunde über diese Betrugsmasche.
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Schleswig-Holstein
Uwe Keller
Telefon: 0431/160-41112
E-Mail: Presse.Kiel.LKA@Polizei.LandSH.de