Falsche Handwerker bestehlen 81-Jährige
Falsche Handwerker haben wieder Beute gemacht: Während eine 81-Jährige die Duschbrause halten musste, durchsuchten die angeblichen Handwerker am Montag ihre Wohnung.
Gegen 13 Uhr klingelte ein Mann in Latzhose an der Wohnungstür der Seniorin in einem Mehrfamilienhaus an der Werdohler Straße. Er komme von der Baustelle nebenan, erklärte der Fremde, und müsse das Wasser abstellen. Gemeinsam gingen sie ins Badezimmer, wo der Fremde sie beauftragte, die Duschbrause über der Badewanne nach oben zu halten und das Wasser laufen zu lassen. Er schaute unter das Waschbecken, als es wieder klingelte. Angeblich stehe sein Chef vor der Tür. Er ging raus und ließ den Komplizen herein. Nach einer halben Stunde gingen die Männer. Als die Frau das Wasser wieder abgedreht hatte, entdeckte sie, dass die Unbekannten sie bestohlen hatte. Der angebliche Chef muss, während sie mit der Brause in der Hand beschäftigt war, ihre Wohnung durchsucht und Schmuck, Ehering, Brille und Bargeld an sich genommen haben.
Die Täter werden wie folgt beschrieben: Beide Männer dürften zwischen 20 und 30 Jahre alt sein. Der eine ist etwa 1,70 Meter groß, der andere etwas kleiner. Der größere hat schwarze Haare, sprach fließend Deutsch und trug eine graue Latzhose ohne Aufschrift. Sein Komplize wird als dunkelhäutig beschrieben und war dunkel gekleidet.
Die Polizei warnt vor dem Trick: "Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!" Immer wieder finden erfinderische Trickdiebe an den Haustüren ihre meist älteren Opfer. Die Täter täuschen eine Notlage vor, spielen Wasserwerker, Ableser oder den ehemaligen Kollegen. Mal überbringen sie eine angebliche Unglücksnachricht von Verwandten oder Bekannten. Andere wollen nach einem Wasserschaden eine Etage höher die Decken kontrollieren, ob Wasser durchtropft. Die nächsten wollen Blumen für den Nachbarn in Verwahrung geben, der nicht zu Hause ist. Deshalb bitten sie, die Blumen in eine Vase mit Wasser stellen zu können.
Immer geht es nur darum, in die Wohnung zu gelangen. Eine vorherige telefonische Ankündigung bietet keineswegs Gewähr, dass der angebliche Mitarbeiter der Hausverwaltung echt ist.
Die Polizei empfiehlt Türspion, Sprechanlage und Türsperren/-Ketten. Während der Tageszeit können Mieter ihre Hausverwalter, Kunden ihre Stadt- oder E-Werk anrufen und sich erkundigen, ob Mitarbeiter des Unternehmens unterwegs sind. Im Zweifel bitten Sie Nachbarn, Freunde oder Verwandte, zu einem angekündigten Termin dazuzukommen.
Trickdiebe finden ihre Opfer auch im Telefonbuch. Früher gerne verwendete Vornamen lassen Rückschlüsse auf das Alter zu. Ein Telefonbucheintrag ist aber nicht zwingend. Man kann seine Adresse streichen lassen und/oder nur den ersten Buchstaben des Vornamens angeben. (cris)
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