Augen auf bei der Partnerwahl – Betrug über Online-Partnerbörsen oder Soziale Netzwerke – Polizei Wilhelmshaven/Friesland warnt und gibt Verhaltenshinweise
Ob Love-Scamming, Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Haustürgeschäfte
oder überteuerte Arbeiten: Das Vorgehen der Betrüger ist
facettenreich.
Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland warnt immer wieder vor
dem betrügerischen Vorgehen und erhofft sich durch regelmäßige
Pressemitteilungen und eine intensive Präventionsarbeit die
Übermittlung von Hinweisen sowie eine Sensibilisierung der
Bevölkerung.
"Überweisen Sie kein Geld an Menschen, die Sie nicht aus dem realen
Leben kennen!", erklärt Katja Reents, Beauftragte für
Kriminalprävention, und möchte aus aktuellem Anlass der Bevölkerung
Verhaltenshinweise zum Thema "Love-Scamming" mitteilen.
In zwei kürzlich angezeigten Fällen lernten Frauen aus Wilhelmshaven
ihre Bekanntschaften über Dating Portale kennen. Nach kurzem Kontakt
forderten die unbekannten Männer aus unterschiedlichen Gründen eine
finanzielle Unterstützung. Die Frauen wurden skeptisch.
"Sie handelten genau richtig. Sie kamen der Aufforderung nicht nach
und alarmierten die Polizei", lobt Reents das Vorgehen der
Wilhelmshavenerinnen.
+++ Was ist Love-Scamming? +++
Betrügerinnen und Betrüger suchen über das Internet, Instagram,
Facebook oder Dating Portale Kontakt zu Frauen und Männern. Sie geben
sich als attraktiver, sympathischer und erfolgreicher "Traummann"
(bspw. Soldat, Kapitän, Arzt oder Architekt) oder als bezaubernde
"Traumfrau" aus. Sie täuschen eine Liebesbeziehung vor, nachdem sie
sich zunächst das Vertrauen Ihrer Opfer erschlichen haben. Ihre
Lebensläufe und Geschichten sind frei erfunden, ihre Fotos aus dem
Netz geladen. Ziel der Scammer ist das Geld der Opfer. Durch
erfundene Notsituationen bringen sie diese dazu, ihnen Geld zu
überweisen.
+++ Wann sollten Sie aufmerksam werden? +++
- Eine Person, die sie erst kürzlich über das Internet kennengelernt
haben, fragt nach Geld.
- Ihnen wird ein Treffen in Aussicht gestellt, dass allerdings aus
den verschiedensten Gründen nie zu Stande kommt, sodass der Kontakt
ausschließlich "online" gehalten wird.
+++ Weitere Anzeichen für Love-Scamming +++
- Sie erhalten eine knappe freundliche Mail mit einer Einladung zum
Chat. Die Mail dient dabei als Lockmittel.
- Die Kommunikation erfolgt vorwiegend in Englisch oder Deutsch,
dabei wird häufig nur der Google-Übersetzer genutzt. Manche
Täter*innen nutzen allerdings auch sehr gute Übersetzungsprogramme,
die einen Muttersprachler vortäuschen.
- Die Fotos, die Sie erhalten, zeigen attraktive Personen und sind
qualitativ hochwertig.
- Bereits nach kürzester Zeit werden Sie mit Liebeserklärungen
überhäuft und Ihnen wird eine gemeinsame Zukunft in Aussicht
gestellt.
- Im Laufe der Bekanntschaft werden Sie um Geld gebeten, sollen ein
gemeinsames Konto eröffnen oder andere materielle Gefälligkeiten
leisten - alles in Hinblick auf die angeblich geplante gemeinsame
Zukunft.
+++ Was kann ich tun, um mich zu schützen? +++
- Geben Sie keinerlei Personaldaten, Bankverbindungen oder private
intime Fotos heraus. Diese könnten missbräuchlich benutzt werden.
- Wenden Sie sich an eine Person Ihres Vertrauens und sprechen mit
ihr darüber.
- Forschen Sie bei einem Betrugsverdacht mit den Ihnen vorliegenden
Informationen im Internet nach. Sehr häufig sind die Namen der
Betrüger dort bereits hinlänglich bekannt.
+++ Wie verhalte ich mich, wenn ich möglicherweise Opfer von
Love-Scamming werden soll/geworden bin? +++
- Brechen Sie sofort jeglichen Kontakt ab und blockieren Sie diesen,
ignorieren Sie weitere Versuche der Kontaktaufnahme.
- Wenn Sie vermuten, Opfer einer Straftat geworden zu sein, wenden
Sie sich umgehend an die Polizei. Sie haben auch die Möglichkeit,
über unsere Onlinewache unter
https://www.onlinewache.polizei.niedersachsen.de eine Strafanzeige zu
erstatten.
- Speichern Sie zu Beweiszwecken den relevanten E-Mail-Verkehr und
fertigen Sie Screenshots der jeweiligen Internetseiten. Sollten Sie
Geld überwiesen haben, heben Sie alle Überweisungsbelege auf.
+++ Ansprechpartner in der PI Wilhelmshaven/Friesland +++
In Wilhelmshaven steht Ihnen Katja Reents, Beauftragte für
Kriminalprävention, unter der Rufnummer 04421 942-108 als
Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Im Landkreis stehen weiterhin Tanja Horst, Sachbearbeiter Prävention
beim Polizeikommissariat Jever unter der Rufnummer 04461 9211-181
sowie Eugen Schnettler, Sachbearbeiter Prävention beim
Polizeikommissariat Varel unter der Rufnummer 04451 923-146 als
weitere Ansprechpartner zur Verfügung.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
www.polizei-wilhelmshaven.de
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