Betrüger überrumpeln Verkäufer auf Kleinanzeigen-Portalen

Von wegen "Birthday surprise": Betrüger überrumpeln derzeit Verkäufer auf Online-Kleinanzeigen-Portalen. Ein Lüdenscheider ist nicht drauf reingefallen und hat stattdessen Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Täter suchen auf Online-Portalen nicht nach Schnäppchen, sondern nach naiven Verkäufern. Ein 61-jähriger Lüdenscheider durchschaute die Masche. Er hatte online Artikel zum Kauf angeboten. Per WhatsApp meldete sich ein Interessent. Er wollte jedoch ein "Extra": Der Verkäufer sollte zusätzlich einen Wallet-Gutschein erwerben und mit verschicken. Die Mehrkosten wollte der Käufer natürlich übernehmen. Er wohnt angeblich in den USA, hat eine nigerianische Vorwahl und eine Nichte in Kassel. Der Lüdenscheider verzichtete auf den Deal. Er erstattete online Anzeige bei der Polizei wegen des Verdachts eines Betruges. Und genau darauf deutet alles hin. Bei einer oder mehreren der folgenden Punkte sollten bei Verkäufern die Alarmglocken läuten: Der angebliche Interessent meldet sich aus dem weit entfernten Ausland. Deshalb kauft er Artikel ungesehen und ungeprüft. Die Ware soll an eine dritte Person gesendet werden. Der Verkäufer soll in Vorleistung treten - entweder für eine zusätzliche Guthabenkarte. Angeblich hat die Cousine Geburtstag und soll mit dem gekauften Artikel samt Geldkarte überrascht werden. Dass der Käufer die Zusatzkosten mit überweist, ist natürlich gelogen. oder bei größeren Objekten für hohe Speditionskosten. Die soll der Verkäufer auf ein Konto im Ausland überweisen. Das Geld gibt es dann angeblich in Bar zurück, wenn das Objekt abgeholt wird. Doch der Verkäufer wartet vergeblich auf den Spediteur. In beiden Fällen bieten die Betrüger großzügige Aufschläge auf den Kaufpreis an. So lassen sich die Verkäufer verführen. An den Kommunikationswegen der Online-Portale vorbei wird über Messenger verhandelt. Die Betrüger verschicken so Kopien von Ausweisen oder Zahlungsbelege. Die sind genauso gefälscht wie Paypal-Nachrichten. Die Täter nutzten gehackte Accounts bzw. unter falschen Namen eröffnete Bankkonten. Die Polizei rät: Keine Zahlungen "an Freunde", wenn es sich nicht um "Freunde" handelt! Keine Vorkasse für den Versand leisten! Keine Guthaben-Karten oder -Codes an Fremde verschicken! Bezahl-Adresse und Kommunikationsadressen vergleichen! Keine Ware an Dritte verschicken! (cris) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Märkischer KreisPressestelle Polizei Märkischer KreisTelefon: +49 (02371) 9199-1220 bis -1222E-Mail: pressestelle.maerkischer-kreis@polizei.nrw.dehttp://maerkischer-kreis.polizei.nrw