Kreis Recklinghausen/Bottrop: Experten verschiedener Behörden und Organisationen bündeln die Kräfte im Kampf gegen Kindesmissbrauch
Kinder und Jugendliche noch besser gegen Straftaten und sexualisierte Gewalt zu schützen - Zu diesem gemeinsamen Ziel trafen sich Fachleute der Polizei, der Jugendämter und der Schulämter im Polizeipräsidium Recklinghausen zur 1. Sicherheitskonferenz.
Die Fälle von sexuellem Missbrauch in Lügde, Bergisch-Gladbach und Münster sind nur die Spitze des Eisbergs. Sie stehen exemplarisch für eine Vielzahl von weiteren Fällen, von weiteren Schicksalen. Allein im letzten Jahr wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen 147 Kinder sexuell missbraucht.
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen: "Für 147 Kinder konnte das Martyrium im letzten Jahr beendet werden. Was bleibt sind die traumatischen Erfahrungen für die Betroffenen, die Auswirkungen auf das ganze Leben haben. Was bleibt ist aber auch ein großes Dunkelfeld mit anhaltendem Missbrauch, mit weiter bestehendem Leid für die Schwächsten in unserer Gesellschaft".
Die Teilnehmer der Sicherheitskonferenz waren sich einig, dass sexualisierte Gewalt so früh wie möglich erkannt werden muss, um das Dunkelfeld zu erhellen. Um das zu erreichen, wollen sich die Behörden weiter vernetzen und Maßnahmen zur Strukturierung und Effektivierung der Informationswege vereinbaren.
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen: "Wenn es uns gelingt, diese Informationen zu bündeln, wichtige Puzzleteile zusammen zu bringen, wird sich ein Gesamtbild ergeben. Im Idealfall wird uns dieses umfassende Bild noch schneller in die Lage versetzen, betroffenen Kindern oder Jugendlichen frühzeitiger helfen zu können. Je früher Anzeichen von Kindeswohlgefährdung erkannt werden, desto eher können wir präventive Maßnahmen umsetzen, desto eher können wir einen anhaltenden Missbrauch beenden".
Ein Großteil der Taten zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen ereignet sich im sozialen Umfeld, wobei die Anzeigebereitschaft oft gering ist. Menschen im direkten Kontakt mit den Kindern sind aber die ersten, die Anzeichen von Gefährdung oder Missbrauch erkennen können. Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen: "Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit ist ein wichtiger Ansatzpunkt für uns, um die Täter aus der Anonymität zu holen. Nur wenn wir als Gesellschaft das als Gemeinschaftsaufgabe ansehen, wenn alle genau und zielgerichtet hinsehen, wird sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen frühstmöglich erkannt und beendet".
In der ersten Sicherheitskonferenz wurden weitere, regelmäßige Treffen vereinbart.
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