Gemeinsame Pressemeldung von Staatsanwaltschaft und Polizei Hildesheim – Festnahme von zwei Tatverdächtigen nach Betrugstat zum Nachteil einer Seniorin
HILDESHEIM - (jpm) Falsche Polizeibeamte kontaktierten eine über 80-jährige Frau aus Hildesheim mit dem Ziel, an ihr Vermögen zu gelangen. Mit Unterstützung der Geschädigten gelang es der Polizei, in der Nacht zum 24.08.2021 zwei Tatverdächtige festzunehmen.
Den Ermittlungen zufolge nahmen die Täter Mitte der vergangenen Woche mehrfach telefonischen Kontakt zu der Frau auf. Dabei wurde ihr erläutert, dass ihr Geld bei der Bank angeblich nicht mehr sicher sei. Aus diesem Grund sollte sie Goldbarren bestellen, die dann zur Sicherheit an die Polizei übergeben werden sollten. Unter dem Vorwand verdeckter Ermittlungen wurde die Frau darauf hingewiesen, niemanden davon zu erzählen, auch nicht anderen Polizeibeamten.
Im sicheren Glauben, tatsächlich in Verbindung zur Polizei zur stehen, bestellte die Frau zunächst tatsächlich Gold. Jedoch kamen bei ihr Zweifel an der Echtheit des Sachverhalts auf, was sie veranlasste, sich entgegen der Anweisung an die "richtige" Polizei zu wenden, wodurch der Betrug aufflog.
Beamte der Polizei Hildesheim übernahmen daraufhin die Ermittlungen, betreuten die Frau und begleiteten fortan die Telefonate zwischen dem Täter und der Geschädigten. Dabei wurde eine Lieferung des Goldes für den 23.08.2021 suggeriert. Die Frau erhielt in der Folge weiterhin Anrufe des falschen Polizeibeamten, bei welchem dieser u.a. Details zur Goldlieferung erfragte. Die Seniorin konnte all den Fragen standhalten, ohne dass der Täter Verdacht schöpfte, dass mittlerweile die Polizei eingeschaltet war.
Am Abend des 23.08.2021 erhielt die Frau telefonisch letzte Anweisungen des Täters, das Gold in einer Mülltonne vor ihrem Haus abzulegen, worauf die Geschädigte ein fingiertes Paket in der Tonne deponierte. In der Nacht kam es zu einer Abholung des vermeintlichen Goldes, wobei die Abholer durch die Polizei vorläufig festgenommen werden konnten. Dabei handelt es sich um einen 59-jährigen Mann und eine 51-jährige Frau aus dem norddeutschen Raum.
Die Staatsanwaltschaft Hildesheim beantragt am heutigen 25.08.2021 beim Amtsgericht Untersuchungshaft gegen die Tatverdächtigen.
Die Ermittlungen dauern an. Zur Aufhellung der Tatumstände und wegen eines anzunehmenden überregionalen Zusammenhangs richtete die Polizei Hildesheim dazu eine Ermittlungsgruppe ein.
Zu erwähnen bleibt, dass die Geschädigte einen wesentlichen Beitrag zur vorläufigen Festnahme der Tatverdächtigen leistete.
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