Rhein-Neckar-Kreis/ Brühl: Zahlreiche Anrufe von vermeintlichen Trickbetrügern – Betrug in letzter Sekunde durch Bankmitarbeiter verhindert
Am Freitag kam es im gesamten Rhein-Neckar-Kreis zu zahlreichen Telefonanrufen von vermeintlichen Trickbetrügern. In rund 13 Fällen wurde sofort die Polizei verständigt. Der Sachverhalt war bei allen Betroffenen im Alter zwischen 61 und 89 Jahren ähnlich: Die vermeintliche Tochter, der Sohn oder ein Enkelkind habe angeblich einen schweren Verkehrsunfall verursacht und bräuchte zur Abwendung einer Haftstrafe nun dringend Bargeld.
Die Betroffenen, die aus verschiedenen Stadtteilen Mannheims, aus Ladenburg, Heddesheim sowie Sinsheim und Wiesloch stammten, reagierten allesamt richtig. Sie beendeten das Telefongespräch umgehend, gingen auf keine der Forderungen ein und informierten sofort die Polizei.
In einem Fall ist es allerdings den aufmerksamen Mitarbeitern einer Bank zu verdanken, dass die Betrüger am Ende leer ausgingen.
Eine über 80-jährige Frau aus Brühl erhielt am Freitag gegen 09:00 Uhr ebenfalls einen dieser verdächtigen Anrufe. Am Telefon zunächst die vermeintliche Enkelin. Nach einem Verkehrsunfall würde ihr nun angeblich eine Haftstrafe drohen, die ausschließlich durch eine hohe Bargeldsumme abgewendet werden könne. Kurz darauf erhielt die über 80-Jährige dann einen zweiten Anruf. Dieses Mal von einem angeblichen Polizeibeamten, der die Angaben der "Enkelin" bestätigte. Die Frau, die fest glaubte, tatsächlich mit ihrer Enkelin und einem "richtigen" Polizeibeamten zu sprechen, leistete den Anweisungen der Trickbetrüger schließlich Folge und suchte eine naheliegende Bank auf. Dort wollte sie den geforderten, fünfstelligen Geldbetrag von ihrem Konto abheben.
Die Mitarbeiter der Bank erinnerten sich jedoch an die Betrugsmasche und verständigten sofort die Angehörigen der Frau. Diese zögerten nicht lange und kamen vor Ort. Dort stellte sich heraus, dass kein Enkelkind einen Verkehrsunfall hatte und die Bankmitarbeiter die über 80-Jährige in letzter Sekunde vor einem großen finanziellen Schaden bewahrt hatten.
Das Betrugsdezernat der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die weiteren Ermittlungen im Fall der Frau aus Brühl aufgenommen. Auch in den anderen Fällen wird nun wegen des Verdachts des versuchten Betrugs ermittelt.
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