Falsche Polizeibeamte erbeuten mehrere Zehntausend Euro

Falsche Polizeibeamte haben am Freitag und Samstag (24./25.09.2021) zwei Senioren erneut um mehrere Zehntausend Euro betrogen. Die Polizei bittet eindringlich, mit Vorsicht auf solche Anrufe zu reagieren und Angehörige und Bekannte zu den Betrugsmaschen zu sensibilisieren. Die Betrüger kontaktierten bereits am Donnerstagabend (23.09.2021) die 84 Jahre alte Seniorin aus Sillenbuch und gaben vor, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden sei und man unter anderem Kontoauszüge und Adressdaten der Frau gefunden habe. Um die Bande festnehmen zu können, bat der falsche Polizist um die Hilfe der Frau. Am nächsten Tag riefen mehrere falsche Polizisten bei der Frau an, unter anderem auch eine vermeintliche Staatsanwältin. Sie forderten die 84-Jährige auf, bei der Bank mehrere Tausend Euro abzuheben, da die Bankmitarbeiter ebenfalls in die Machenschaften verstrickt sein sollen. Die Seniorin kam der Aufforderung nach und übergab einen Umschlag mit dem Geld gegen 18.00 Uhr an einen Abholer. Während der Übergabe witterte die Frau Verdacht. Sie lief dem Abholer noch hinterher und griff nach dem Umschlag. Der Täter entriss ihr diesen und rannte weg. Mit einer ähnlichen Masche waren die Betrüger auch bei einem 83 Jahre alten Mann aus Zuffenhausen erfolgreich. Sie kontaktierten ihn am Freitagnachmittag und gaben vor, dass seine Bank an Geldwäschegeschäften beteiligt wäre. Für die weiteren Ermittlungen wäre es deshalb unerlässlich, dass der Senior das Geld von der Bank Geld abhebe und zur weiteren Prüfung an die Betrüger übergebe. Als der 83-Jährige nur einen Teilbetrag der vereinbarten Summe übergeben hatte, kontaktierten ihn die Betrüger erneut und drohten mit seiner Inhaftierung. Sie übten so viel Druck auf den Mann aus, sodass er im weiteren Verlauf am Freitagabend sowie am Samstagmorgen erneut mehrere Tausend Euro übergab. Als der Mann sich am Montagmorgen nochmal bei den vermeintlichen Beamten rückversichern wollte, landete er bei der Zentralnummer des Polizeipräsidiums Stuttgart. Offenbar hatten die Betrüger diese Nummer "gespooft". "Spoofing" ist eine Technik, mit der die Telefonanzeige der Angerufenen manipuliert werden kann, so dass eine andere Nummer als die des Anrufers angezeigt wird. Kriminelle nutzen diese Möglichkeit bei der Betrugsmasche "Falscher Polizist", um auf dem Telefon-Display ihrer Opfer die Notrufnummer der Polizei 110 oder in diesem Fall auch die Zentralnummer anzeigen zu lassen. Die Polizei rät deshalb weiterhin eindrücklich: o Seien Sie sich bewusst, dass es sich bei dieser Art von Anrufen ausnahmslos um Betrügereien handelt. Das Ziel der Betrüger ist es, an Ihr Geld und Ihre Wertsachen zu kommen. Wie sie dieses Ziel erreichen, ob mit dem Enkeltrick, als angebliche Polizeibeamte getarnt oder mit anderen Betrugsmaschen spielt für die Täter überhaupt keine Rolle. o Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung. Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis. o Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten. o Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten. Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. o Lassen Sie sich keineswegs, egal zu welcher Uhrzeit, unter Druck setzen und lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein. Ziehen Sie bei Bedenken Verwandte, Vertrauenspersonen oder die Polizei in Ihre Entscheidungen mit ein. Legen Sie hierfür den Telefonhörer auf und wählen Sie mit der 110 den Polizeinotruf. Weitere Informationen und Präventionstipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Stuttgart Pressestelle Telefon: 0711 / 8990 - 1111 E-Mail: stuttgart.pressestelle@polizei.bwl.de Bürozeiten: Montag bis Freitag 06.30 Uhr bis 18.00 Uhr Außerhalb der Bürozeiten: Telefon: 0711 8990-3333 E-Mail: stuttgart.pp@polizei.bwl.de