Gemeinsamer Schlag der Ermittlungsbehörden gegen international agierende Cyberkriminelle im Finanzwesen
Mit mehr als 100 Einsatzkräften führte die Polizeidirektion Braunschweig gemeinsam mit der Kriminalpolizeiinspektion Rostock unter Sachleitung der Staatsanwaltschaften Göttingen und Rostock - jeweils Zentralstellen Internet und Computerkriminalität (Cybercrime) - in der vergangenen Woche einen Schlag gegen eine international agierende Bande von Cyberkriminellen.
Der Zusammenschluss der Länder zum "ActionDay" gegen diese Form der organisierten Kriminalität, fand in Zusammenarbeit mit Eurojust und Europol statt. Die Täter begingen "digitalen Anlagebetrug" in Höhe von mehreren Millionen Euro.
Bei den gleichzeitig gestarteten Durchsuchungen in der Ukraine, Bulgarien sowie in Zypern und Serverbeschlagnahmen in diversen Ländern (z.B. Niederlande), agierte die deutsche Polizei gemeinsam mit den Sicherheitsbehörden der jeweiligen Staaten. Hierbei gelang es, einen der Hauptverdächtigen festzunehmen.
In den verschiedenen durchsuchten Objekte, u.a. Firmensitze und Anwaltskanzleien, stellten die Einsatzkräfte umfangreiches Beweismaterial sicher. Um die Fortsetzung der kriminellen Aktivitäten zu verhindern und weitere Opfer vor finanziellen Schäden zu bewahren, wurden diverse vermeintliche Handelsplattformen im Internet abgeschaltet. Die Abschaltung weiterer Domains, deren Server sich in Übersee befinden, wird sukzessive vorgenommen.
"Die Polizei ist in der Lage, mit solchen spezialisierten Ermittlungseinheiten digitale Ermittlungsverfahren auch mit länderübergreifendem Tatkomplex nachhaltig zu bekämpfen. Dieser erfolgreiche Einsatz ist ein Beleg dafür, dass das Internet weder national noch international ein rechtsfreier Raum ist", so Polizeipräsident Michael Pientka.
Weiterhin hebt der Polizeipräsident die erfolgreiche Zusammenarbeit der unterschiedlichen Ermittlungsbehörden hervor:
"Die sich stetig verändernden Strukturen der Organisierten Kriminalität, in der Form, dass sie komplexer, internationaler und professioneller agiert, erfordern entsprechende Aktivitäten aller Strafverfolgungsbehörden über Ländergrenzen hinweg. Hier steht insbesondere die Bündelung von Ressourcen und die Optimierung der Zusammenarbeit im Fokus. In dem aktuellen Ermittlungskomplex ist dies gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Göttingen - Zentralstelle Internet- und Computerkriminalität (Cybercrime) - sowie der Kriminalinspektion Rostock vorbildlich gelungen."
Für die Opfer der Betrugsmasche hat die Polizei Informations- und Kommunikationsangebote geschaltet: Auf den Trading-Internetseiten werden für die Opfer kurze Informationen über die Beschlagnahme der Seiten sowie ein sogenanntes Geschädigtenformular bereitgestellt, das heruntergeladen werden kann und die Erstattung der Strafanzeige vorbereiten und erleichtern soll.
Zudem ist für die ersten Tage nach Veröffentlichung und Bekanntmachung bei der Polizeidirektion Braunschweig ein Bürgertelefon geschaltet, das unter der Telefonnummer (0531) 476-2525 erreichbar ist.
Hier wird ebenfalls der Hinweis auf das Portal und die Möglichkeit der Anzeigenerstattung gegeben.
Weitere Anfragen, die über die Informationen der heutigen Pressekonferenz hinausgehen, sind ausschließlich an die Staatsanwaltschaft Göttingen zu richten.
Rückfragen bitte an:
Polizei Braunschweig
PD Braunschweig, Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0531/476-1004, 1042 und 1043
E-Mail: pressestelle@pd-bs.polizei.niedersachsen.de