Pressebericht vom 18.10.2021
18.10.2021, PP München
Pressebericht vom 18.10.2021
Inhalt:
1574. Organisierter Callcenterbetrug; Falsche Polizeibeamte – Obergiesing
1575. Pkw-Fahrer kollabiert nach Fahrzeugpanne; eine Person schwer verletzt – Am Hart
1576. Tätlicher Angriff auf Polizeibeamte – Maxvorstadt
1577. Einsatzbilanz zum Versammlungsgeschehen am 17.10.2021
1574. Organisierter Callcenterbetrug; Falsche Polizeibeamte – Obergiesing
Am Freitag, 15.10.2021, zwischen 10:35 Uhr und 13:20 Uhr, erhielt ein 75-Jähriger mit Wohnsitz in München mehrere Anrufe eines angeblichen Polizeibeamten. Dem 75-Jährigen wurde mitgeteilt, dass ein Mitarbeiter der Bank rechtswidrig Geld von Kundenkonten ins Ausland überträgt. Aus diesem Grund solle er sicherheitshalber einen fünfstelligen Geldbetrag abheben und der Polizei übergeben.
Nachdem der 75-Jährige die geforderte Summe von seiner Bank abhob, wurde er in die Werner-Schlierf-Straße beordert. Dort übergab er das Geld an einen unbekannten Täter.
Am Samstag, 16.10.2021, setzte sich der 75-Jährige mit dem Polizeinotruf in Verbindung. Dabei wurde der Trickbetrug zum Nachteil des 75-Jährigen bekannt.
Die Ermittlungen werden durch das Kriminalfachdezernat 3 (AG Phänomene) geführt.
Der Täter (Abholer) wird wie folgt beschrieben:
Männlich, ca. 190 cm, ca. 40 Jahre, braune Augen, hatte eine Wirbelglatze, sprach Hochdeutsch; bekleidet mit einer dunklen Parkerdaunenjacke, blaue Jeans, dunkle dünne Lederhandschuhe
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3 (AG Phänomene) Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Warnhinweis Ihrer Polizei:
Die Polizei warnt vor dem Auftreten falscher Polizei- oder Kriminalbeamter. Polizeibeamte in zivil legitimieren sich stets durch Vorzeigen des Dienstausweises. Vergewissern Sie sich Bestenfalls durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handelt.
Denken Sie bitte immer daran: Eine gesunde Skepsis ist keine Unhöflichkeit!
Machen Sie am Telefon niemals Angaben über Ihre finanziellen Verhältnisse und teilen Sie keine Bankverbindungsdaten mit.
1575. Pkw-Fahrer kollabiert nach Fahrzeugpanne; eine Person schwer verletzt – Am Hart
Am Sonntag, 17.10.2021, gegen 17:10 Uhr, fuhr ein 80-Jähriger mit Wohnsitz in München mit einem Pkw, Opel auf der Ingolstädter Straße stadtauswärts.
Dort kam es auf Höhe der Neuherbergstraße zu einem technischen Defekt an dem Fahrzeug. Aufgrund dessen konnte der 80-Jährige seine Fahrt mit dem Pkw nicht fortsetzen.
Der Pkw wurde daraufhin durch den 80-Jährigen und zwei hilfsbereiten Passanten auf die Seite geschoben, um den fließenden Verkehr nicht zu beeinträchtigen.
Kurz darauf verlor der 80-Jährige aus gesundheitlichen Gründen das Bewusstsein und stürzte zu Boden. Er blieb regungslos am Boden liegen.
Ein 25-jähriger Passant mit Wohnsitz in Eching erkannte den Ernst der Lage und begann sofort mit der Reanimation bis der Rettungsdienst vor Ort war.
Der gestürzte 80-Jährige wurde unter laufender Reanimation in ein Krankenhaus gebracht. Aktuell befindet sich der 80-Jährige in intensivmedizinischer stationärer Behandlung.
Für die Dauer der medizinischen Versorgung musste die Ingolstädter Straße kurzzeitig komplett gesperrt werden.
Der Pkw wurde zur Eigentumssicherung in die Verwahrstelle der Polizei abgeschleppt.
1576. Tätlicher Angriff auf Polizeibeamte – Maxvorstadt
Am Samstag, 16.10.2021, gegen 02:00 Uhr, wurde ein 35-Jähriger aus Gambia aus einem Restaurant am Lenbachplatz verwiesen, nachdem er dort andere Gäste belästigte.
Als der 35-Jährige seinen Wiedereinlass forderte, wurde ihm dieser jedoch durch die Security verwehrt. Es kam in der Folge zu einem Gerangel, in dessen Verlauf der 35-Jährige durch die Security-Mitarbeiter am Boden fixiert werden musste. Dies konnte durch eine zufällig vorbeifahrende Polizeistreife beobachtet werden. Nach kurzer Klärung der Situation legten sie dem renitenten 35-Jährigen Handfesseln an.
Der 35-Jährige wurde nun zur weiteren Abklärung auf die Polizeiinspektion gebracht. Während der Fahrt leistete er Widerstand, indem er einem 28-jährigen Polizeibeamten mehrfach in den Oberschenkel biss. Dieser wurde dadurch leicht verletzt. Zudem trat er mit dem Fuß in Richtung der 29-jährigen Polizeibeamtin, welche das Fahrzeug führte. Hierbei traf er sie mit dem Bein an der Kopfseite. Die 29-jährige Polizeibeamtin erschrak hierdurch und verriss das Lenkrad. Sie konnte jedoch einen Zusammenstoß mit einem geparkten Fahrzeug gerade noch verhindern. Durch den Tritt wurde die Polizeibeamtin ebenfalls leicht verletzt. Zudem betitelte der 35-Jährige die Polizeibeamten durchgehend mit diversen Beleidigungen und bedrohte sie.
Nachdem der 35-Jährige ohne festen Wohnsitz ist, wurde er der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt. Es wurde Haftbefehl erlassen. Gegen den 35-Jährigen wurde unter anderem eine Anzeige wegen des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Bedrohung, Beleidigung und gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr eingeleitet.
Die weiteren Ermittlungen übernimmt das Kommissariat 24.
1577. Einsatzbilanz zum Versammlungsgeschehen am 17.10.2021
In den Nachmittagsstunden des Sonntag, 17.10.2021, fanden im Bereich der Münchner Innenstadt insgesamt zwei sich fortbewegende Versammlungen mit konträren thematischen Inhalten hinsichtlich ungeborenen Lebens statt.
Eine Versammlung mit bis zu 100 teilnehmenden Personen begann gegen 13:30 Uhr am Odeonsplatz und bewegte sich anschließend über die Prinzregentenstraße zu einer Zwischenkundgebung auf der Luitpoldbrücke. Nach der Zwischenkundgebung versuchten einige opponierende Versammlungsteilnehmer diese Versammlung zu stören, indem sie sich zu dieser Zugang verschaffen wollten. Dies konnte durch die Einsatzkräfte jedoch durch ein Zurückdrängen der betreffenden Personen verhindert werden. Der weitere Aufzugsweg dieser Versammlung führte über die Maximiliansstraße zurück auf den Odeonsplatz. Die Versammlung wurde dort gegen 16:30 Uhr ohne weitere Vorkommnisse beendet.
Die opponierende Versammlung begann gegen 13:20 Uhr mit einer Auftaktkundgebung auf der Luitpoldbrücke. In diesem Zusammenhang fanden bei einem Redebeitrag mehrere, seit zurückliegenden Freitag (15.10.2021), erfolgte Sachbeschädigungen an Gebäuden verschiedener Institutionen hervorgehobene Erwähnung. Nach etwa eineinhalb Stunden bewegte sich auch diese Versammlung mit bis zu 350 Personen über die Prinzregentenstraße zum Odeonsplatz. Im Bereich der Von-der-Tann-Straße drängten einige Versammlungsteilnehmer die begleitenden Einsatzkräfte ohne erkennbaren Anlass gewaltsam gegen eine dort befindliche Baustellenabsperrung und mussten deshalb, vereinzelt auch nach vorheriger Androhung mit einem Einsatzstock, zurückgedrängt werden. Ein Versammlungsteilnehmer griff dabei u.a. nach der Dienstwaffe eines Polizeibeamten und konnte nur mit weiteren Zwangsmitteln davon abgehalten werden. Zwei weitere Versammlungsteilnehmer schlugen in diesem Zusammenhang außerdem mit Gegenständen nach den eingesetzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten und wurden deshalb wenig später am Odeonsplatz festgenommen. Sie wurden wegen eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte angezeigt. Einige andere Versammlungsteilnehmer, darunter auch ein offenbar thematisch mit dieser Versammlung verbundener Medienvertreter, solidarisierten sich daraufhin mit den festgenommenen Personen und bedrängten erneut die Einsatzkräfte.
Im Anschluss kam es aber zu keinen weiteren Störungen. Die Versammlung wurde gegen 16:10 Uhr beendet.