Falsche Polizeibeamte überzeugen Seniorinnen (83 und 87)
Eine 83-jährige Nachrodterin ist am Sonntag auf falsche Polizeibeamte hereingefallen. Eine 87-jährige Altenaerin wurde in der Sparkasse vor dem teuren Fehler bewahrt.
Die falschen Polizeibeamten rufen weiter an: Drei Altenaerinnen im Alter von 83 und 87 erkannten in den vergangenen Tagen die Betrüger am Telefon und erstatteten Anzeige bei der Polizei. Weitere Anrufe gab es praktisch in jedem Ort im südlichen Märkischen Kreis. Mindestens zwei Senioren aus dem Bereich der Altenaer Polizeiwache sind auf den Trick hereingefallen.
Am Sonntag ab 16.45 Uhr riefen die falschen Polizeibeamten das erste Mal bei der der Seniorin in Nachrodt an. Mehrmals im Abstand von zehn bis 20 Minuten klingelte das Telefon erneut. Die Betrüger erzählten die wohl am weitesten verbreitete Lügengeschichte: In Ortsteil der Frau seien zwei Einbrecher gefasst worden. Einer habe einen Notizzettel mit dem Namen der 83-Jährigen in der Hosentasche gehabt. Ein dritter Täter sei auf der Flucht und wolle nun bei der Nachrodterin einbrechen. Es folgten die üblichen Fragen nach Vermögen, Ehemann und Familienverhältnissen. Die 83-Jährige erzählte alles. Der falsche Polizeibeamte behauptete, dass in der ganzen Stadt zivile Polizeibeamte stünden, um sie zu schützen. Der Anrufer forderte die Frau auf, aus dem Fenster zu schauen, um nach einem jungen Mann zu sehen, der auf der Straße stehe. Außerdem kündigte er für 18.30 Uhr einen "Kollegen" an, der ihre Wertsachen in sichere Verwahrung nehmen müsse. So geschah es. Der angebliche Polizeibeamte ging mit Sparbuch, Perlen- und Silberketten, Armbändern und Ringen.
Die Betrüger meldeten sich sogar noch einmal, um ihrem Opfer mitzuteilen, dass der Schmuck nun in sicherer Verwahrung im Safe der Polizeiwache Altena liege. Am Montag würden ihr die Wertsachen zurückgebracht. Natürlich kam am Montag niemand. Dafür fuhr die Seniorin nach Altena und erstattete auf der Wache Anzeige wegen Betrugs.
Am Mittwoch kurz vor 15 Uhr machte sich eine 87-jährige Altenaerin auf den Weg zur Sparkasse, um dort Geld zu holen. Sie hatte den Auftrag von einem falschen Polizeibeamten bekommen. Wie bereits in früheren Fällen, so gab es auch diesmal aufmerksame Helfer: Die Frau berichtete der Taxi-Fahrerin, dass sie angeblich "im Auftrag der Polizei eine größere Geldsumme abheben" müsse. Die Taxi-Zentrale informierte die Polizei. Auch in der Sparkasse wurden die Mitarbeiter misstrauisch und riefen die Polizei hinzu. Ein Streifenwagen begleitete die Seniorin nach Hause.
Die Polizei warnt immer wieder, ältere Leute wie Nachbarn, Verwandte und Freunde auf die Masche der Betrüger hinzuweisen - und zwar immer wieder. Denn oftmals haben die alten Menschen bereits von dem Trick gehört. Doch die Täter argumentieren derart geschickt und setzen die Opfer massiv unter Druck, so dass die meist älteren Menschen nachgeben. Deshalb sollten sich ältere Menschen erst gar nicht auf ein Gespräch mit den Betrügern einlassen. Der wichtigste Rat lautet: Auflegen! Keinesfalls Informationen über Wertsachen oder Familienverhältnisse geben. Die Polizei nimmt keine Wertsachen in Verwahrung. (cris)
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