Neckargemünd/Mannheim/Heidelberg/Dielheim/Walldorf: Betrugsmaschen überschwemmen die Region; Polizei warnt eindringlich vor Geld- oder Schmuckübergaben an der Haustür
Ob "falsche Polizeibeamte", "falsche Enkel", "falsche Microsoft-Mitarbeiter" oder "Schockanrufe"; die Region wurde in der jüngsten Vergangenheit mit betrügerischen Anrufen förmlich überschwemmt. (Ein sogenannter "Schockanruf" brachte einen 84-jährigen Plankstadter um seine Ersparnisse - sie PM vom 30.11.2021)
So auch im Laufe des Dienstages, an dem zwischen, Weinheim, Mannheim, Heidelberg und die Region rund um Wiesloch unzählige Anrufe bei meist älteren Menschen eingingen.
In allen Fällen erkannten sie die betrügerischen Maschen und legten auf - bis auf einen Fall.
Falsche Polizeibeamte meldeten sich am späten Vormittag bei einem hoch betagten Ehepaar in Neckargemünd und ließen es nicht mehr aus ihren Fängen. Ein angeblicher "Stefan Engelhorn" vom Raubdezernat der Polizei Mannheim gab an, dass die Namen des Ehepaares auf einer Liste vermerkt war, die bei einer Einbrecherbande aufgefunden wurde. Gegen einen Mitarbeiter einer Neckargemünder Bank werde zudem wegen der Verbreitung von Falschgeld ermittelt.
Um die Ermittlungen zu unterstützen, sollte das Ehepaar ihr Erspartes von der Bank abheben und das Geld einer Polizeibeamtin zu Prüfzwecken zu übergeben. Das Ehepaar hob tatsächlich mehrere tausend Euro -insgesamt eine fünfstellige Summe- von ihrer Bank ab und übergab die Summe einer Frau, die zwischen 16.00-16.30 Uhr, an der Wohnung klingelte. Noch am selben Abend erstattete das Ehepaar Anzeige.
Die Geldabholerin wird wie folgt beschrieben: ca. 30 Jahre; 170-175 cm; schlank; heller Hauttyp; dunkelbraune, ca. 20 Zentimeter lange Haare, die zum Pferdeschwanz zusammengebunden waren; sehr lange, ungepflegte Fingernägel und ungepflegte Zähne. Sie trug eine dunkelblaue, dicke Jacke und eine dunkelblaue Hose.
Zeugen, denen verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge im Laufe des Dienstagnachmittages rund um die Michael-Gerber-Straße, die Hermann-Walker-Straße, die Schützenhausstraße und die Kümmelbachstraße aufgefallen sind, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst, Tel.: 0621/174-4444, mit dem Polizeirevier Neckargemünd, Tel.: 06223/9254-0 oder jeder andren Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Die Ermittler des Betrugsdezernats der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg gehen davon aus, dass die Täter, vermutlich in unterschiedlichen Gruppierungen, unabhängig voneinander, in der gesamten Region weiter aktiv sein werden und bittet folgende Hinweise zu beherzigen:
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen
Verhältnissen preis. - Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen
Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen.
Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange
bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt
bestätigen. - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen
fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder
anderen Ihnen nahe stehenden Personen. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an
unbekannte Personen. - Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie
unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110. - Sind Sie bereits Opfer einer Betrugsmasche geworden, zeigen
Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der
Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen
entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen. - Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta
Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter
Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines
Telefonbucheintrags wenden Sie sich an Ihren Telefonanbieter. - Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und
andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der
Bank oder im Bankschließfach.Darüber hinaus informieren die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Mannheim in Mannheim, Tel.: 0621/174-1212 und in Heidelberg, Tel.: 06221/99-1234, wie man sich am besten vor Trickbetrügern schützen kann. Die Beratungen sind kostenlos!!!
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mannheim
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Norbert Schätzle
Telefon: 0621 174-1111
E-Mail: mannheim.pp.sts.oe@polizei.bwl.de