Uetersen / Hasloh – Betrug durch falsche Bankmitarbeiter
Am Samstag, den 08.01.2021, ist es in Uetersen zu einem Betrug durch einen falschen Bankmitarbeiter zum Nachteil einer 66-Jährigen gekommen.
Nach den bisherigen Erkenntnissen erhielt die Rentnerin um die Mittagszeit zunächst einen Anruf ihrer Pinneberger Bankfiliale, bei dem die Rufnummer der Bank auf dem Display ihres Smartphones angezeigt gewesen sein soll.
Der angebliche Bankmitarbeiter teilte mit, dass sich Unbekannte unberechtigt Zugriff zum Konto der Geschädigten verschafft hätten. Um die Kontobewegungen stoppen zu können, würden die Zugangsdaten benötigt werden, die daraufhin durch die Rentnerin mitgeteilt wurden.
Wenig später stellte die Geschädigte zwei Überweisungen von ihrem Konto fest, die sich in Summe auf ungefähr 20.000 Euro beliefen und wandte sich unverzüglich an die Bank zwecks Rückbuchung bzw. erstattete in der Folge Strafanzeige bei der Polizeistation Uetersen.
Bei der anschließenden Recherche stellte sich heraus, dass der Betrüger den Namen eines tatsächlich existenten Bankmitarbeiters verwendet hatte, um seine "Legende" glaubhaft zu machen.
Am Samstagabend meldete sich auch in Hasloh ein angeblicher Mitarbeiter desselben Kreditinstituts und teilte der ebenfalls 66-Jährigen mit, dass das interne Banksystem einen Alarm ausgelöst habe. Auch hier wurde die Rufnummer der echten Bankfiliale übertragen.
Angeblich würde gerade jemand Echtzeitüberweisungen über das Online-Banking mit den Daten der Geschädigten in Auftrag geben, die dazugehörige IP-Adresse sei allerdings in Stuttgart eingeloggt.
Der aufmerksame Mitarbeiter wolle jetzt die Richtigkeit der Überweisungen überprüfen.
Die 66-Jährige war schockiert und verneinte, den Geldtransfer in Auftrag gegeben zu haben.
Der Betrüger versprach schnelle Hilfe, bat die Angerufene um Unterstützung und fragte nach ihren Zugangsdaten zum Online-Banking.
Die Hasloherin wurde stutzig, reagierte genau richtig und beendete das Gespräch.
Am Montagvormittag erhielt die Frau einen weiteren Anruf, den sie prompt beendete.
Eine Nachfrage bei ihrer Bank zu Wochenbeginn bestätigte den Verdacht der Seniorin, woraufhin sie Strafanzeige erstattete.
Die Kriminalpolizei in Pinneberg hat die Ermittlungen wegen Betrugs übernommen.
Die Maschen der Täter:
Am Telefon geben sich Betrüger als vertrauenswürdige Personen aus, um Geld zu erbeuten, zum Beispiel als Polizeibeamte, Staatsanwälte, Microsoft-Mitarbeiter oder wie hier als Bankmitarbeiter.
Die Täter schaffen es, insbesondere ältere Menschen am Telefon zu verunsichern oder zu verängstigen.
Tipps für Ihre Sicherheit
Tipps der Polizei zur Masche "falsche Bankmitarbeiter"
- Bankmitarbeiter werden niemals persönliche- oder Kontodaten am
Telefon erfragen und erst recht nicht nach der persönlichen
Geheimzahl (PIN) oder nach der Transaktionsnummer (TAN)
verlangen. - Ebenso wird niemals die Herausgabe von Bargeld oder
Wertgegenständen verlangt. - Behauptungen wie: "Jemand hat Zugriff auf Ihr Konto oder das
Geld sei bei der Bank nicht mehr sicher, es muss zuhause
aufbewahrt oder in ein Schließfach gelegt werden oder
Überweisungen müssen gesperrt werden", stimmen nicht! - Lassen Sie sich nicht zeitlich unter Druck setzen (...sonst ist
das Geld verloren..., o.ä.) -Bankmitarbeiter werden sie niemals
am Telefon auffordern, Onlineüberweisungen oder
Bargeld-Transaktionen vorzunehmen (z.B. zu Testzwecken oder weil
das eigentliche Konto "gehackt" wurde und das Geld nun
umverteilt werden muss o.ä.) - Vergewissern Sie sich im Zweifel bei Ihrer Bank, ob ein Anruf
tatsächlich von dort kommt. Wählen Sie bei einem Rückruf nur die
Ihnen bekannte Telefonnummer der Bank (keine Rückruffunktion). - Sprechen Sie mit Familienangehörigen oder anderen
Vertrauenspersonen über solche ungewöhnlichen Situationen und
holen Sie sich Rat. - Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkontodaten,
Kreditkartendaten, TAN-Nummern oder Zugangsdaten zu Kundenkonten
(z.B. PayPal) heraus. - Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und melden Sie solche
Vorfälle bei Ihrer BankDie Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.
Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Pinneberg: 04101-2020, Bad Segeberg: 04551 884-0). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise.
Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Senioren/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html
sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter
https://www.polizei-beratung.de
unmittelbar zu entnehmen.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg
Lars Brockmann
Telefon: 04551-884-2022
Handy: 0151-11717416
E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de