Bootskriminalität im Jahr 2021 in Mecklenburg-Vorpommern auf Vorjahresniveau
Gemeinsame Pressemitteilung von Landeswasserschutzpolizeiamt und Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Im Jahr 2021 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 237 Fälle der Bootskriminalität bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Dies entspricht in etwa dem Vorjahresniveau (242 Fälle). Der überwiegende Anteil der Fälle bezieht sich auf gestohlenes Bootszubehör (2021: 109 Fälle, 2020: 120 Fälle).
Auch im Bereich der Bootsmotoren ist eine Abnahme der Fallzahlen ersichtlich. So wurden im Jahr 2021 mit 67 gestohlenen Bootsmotoren zwölf Fälle weniger als im Vorjahr bei der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern registriert. Am häufigsten hatten es dabei die Diebe auf die Bootsmotorenklasse von 6 PS bis 15 PS abgesehen. Dies entspricht der Verteilung des Vorjahres, wobei es im Jahr 2020 jedoch noch deutlich häufiger zur Entwendung von hochmotorisierten Bootsmotoren (ab 50 PS) kam (2021: 7 Bootsmotoren, 2020: 18 Bootsmotoren).
Eine Zunahme des Diebstahls ist hingegen bei den Stand-up Paddle Boards (SUP) festzustellen. Diese werden häufig ungesichert in Bootsschuppenanlagen oder auf anderen Wasserfahrzeugen zurückgelassen und stellen so eine Diebstahlsgelegenheit dar. Zudem ist anzunehmen, dass die steigende Verbreitung der SUP mehr Tatgelegenheiten bietet.
Die Schadenshöhe ging im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück (2021: ca. 470.000 Euro, 2020: 808.000 Euro), was sicher auch mit dem geringeren Anteil des Diebstahls hochwertiger Außenbordmotoren (über 50 PS Leistung) einhergeht.
Bedingt durch die leichtere Verfügbarkeit während der Bootssaison sind in der Regel die wärmeren Monate von Mai bis September am stärksten betroffen. Dies trifft auch auf das Jahr 2021 zu. Am stärksten betroffen waren die Monate Juni (23 Fälle), Mai (22 Fälle) und September (20 Fälle).
Wie auch in den Vorjahren ist der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg deutlich häufiger betroffen als der des Polizeipräsidiums Rostock. Ursächlich dafür dürfte jedoch vor allem das Mehr an Binnenseen und den damit verbundenen Tatgelegenheiten sein.
Zur Vorbeugung von Straftaten im Zusammenhang mit Booten raten Wasserschutzpolizei und Landeskriminalamt zu erhöhter Wachsamkeit und geben folgende Hinweise:
- Sichern Sie Ihr Boot und Ihren Außenborder zusätzlich, z.B. mit
Ketten, Schlössern oder Alarmanlagen. - Prüfen Sie, ob der Außenborder besser gegen Diebstahl geschützt
werden kann, z.B. durch Mitnahme von Bord während des
Stilllegens, durch Aufbewahrung in einer Halle oder in der
heimischen Garage. - Lassen Sie den Außen- oder Innenbordmotor sowie maritimes
Equipment bei Ihrer örtlichen Wasserschutzpolizeiinspektion
codieren. Mit einer solchen eindeutigen Identifizierungs- und
Eigentumskennzeichnung schaffen Sie u.a. die Möglichkeit, dass
der entwendete Bootsmotor beim Auffinden schnell Ihrem Eigentum
zugeordnet werden kann. Außerdem werden beispielsweise als
codiert gekennzeichnete Bootsmotoren deutlich uninteressanter
für einen kriminellen Zugriff. - Achten Sie auf widerstandsfähige Tür-, Fenster- und
Lukenbeschläge, Sicherheitszylinder an Kajütentüren und
Lenkradsperren an und auf Ihrem Boot. - Verschließen Sie Kajüte und Backskisten. - Entfernen Sie leicht demontierbare und wertintensive
Ausrüstungsgegenstände und lassen Sie keine Wertgegenstände an
Bord. - Fotografieren Sie Ihr Boot. Registrieren Sie signifikante
Merkmale, die ein Wiedererkennen erleichtern. Führen sie einen
Bootspass außerhalb Ihres Bootes mit allen Angaben zum Boot und
zur Motortechnik. - Sollten Sie ein gebrauchtes Boot erwerben, achten Sie auf die
Rumpfnummer (CIN - Craft Identification Number). Wird Ihnen ein
Boot ohne oder mit "überarbeiteter" CIN angeboten, erkundigen
Sie sich genau nach der Herkunft und den Besitzverhältnissen des
Bootes. Die Wasserschutzpolizei berät Sie dazu gern. - In diesem Zusammenhang rät die Polizei weiter, jeden Diebstahl
sowie Versuchshandlungen, auch ohne materiellen Schaden, zur
Anzeige zu bringen.Zusätzliche kostenlose, individuelle und neutrale Beratungen gibt es bei Bedarf bei den Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen der Polizeiinspektionen und den Wasserschutzpolizeiinspektionen des Landes. Über die genannten Informationen hinaus können sich interessierte Bootsführerinnen und Bootsführer hier auch über den Stand und die Möglichkeiten weiterer bzw. zu konkreten Sicherungstechnologien, beispielsweise der GPS-Ortung, informieren.
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Dr. Anna Lewerenz
Telefon: 03866/64-8702
E-Mail: presse@lka-mv.de